Staatsanwaltschaft prüft nach Antisemitismus-Eklat bei "documenta fifteen" Verdacht auf strafbares Verhalten

    Das Banner des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi mit eindeutig antisemitischen Darstellungen wird abgehängt. Am Schluss steht nur noch das leere Gerüst. Danach entfernen und zerstören die Künstler von Taring Padi ihre davor aufgestellten Großfiguren und transportieren diese ab.
    Das Banner des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi mit eindeutig antisemitischen Darstellungen wird abgehängt. Am Schluss steht nur noch das leere Gerüst. Danach entfernen und zerstören die Künstler von Taring Padi ihre davor aufgestellten Großfiguren und transportieren diese ab. © IMAGO/Hartenfelser
    Die Staatsanwaltschaft Kassel prüft, ob bei einzelnen Kunstwerken auf der „documenta fifteen“ der Anfangsverdacht eines strafbaren Verhaltens vorliegt. Die Prüfung beziehe sich auf das Werk „People's Justice“ des indonesischen Kollektivs „Taring Padi“ und die Bilderserie „Guernica Gaza“ eines palästinensischen Künstlers, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst mit. Sie sei nach der Medienberichterstattung über den Antisemitismus-Eklat von Amts wegen aktiv geworden. Inzwischen seien auch mehrere Strafanzeigen eingegangen. Laut Staatsanwaltschaft Kassel richten sich diese unter anderem gegen die Künstler und mehrere Verantwortliche der "documenta fifteen". Bei der Kasseler Kunstschau waren auf einem riesigen Wimmelbild der indonesischen Künstlergruppe „Taring Padi“ antisemitische Darstellungen entdeckt worden. Nach öffentlichen Protesten wurde das Bild „People's Justice“ entfernt. Die Serie „Guernica Gaza“ von Mohammed Al Hawajri setzt bereits im Titel die Militäraktionen Israels im Gazastreifen mit dem Bombardement der spanischen Stadt Guernica durch die deutsche Luftwaffe im Jahr 1937 gleich.