Staatsanwaltschaft Instanbul geht gegen türkische Girlband Manifest vor

Sie haben monatlich vier Millionen Hörer auf Spotify und eine halbe Million Follower auf Instagram: Die Girlband Manifest ist nicht nur bei türkischen Jugendlichen beliebt, sondern erinnert dabei auch an koreanische K-Pop-Bands. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Istanbul eine Untersuchung wegen „obszöner Handlungen“ und „öffentlicher Unanständigkeit“ eingeleitet, berichtet Le Figaro unter Berufung auf die türkische Nachrichtenagentur DHA. Die Ermittlungen wurden nach einem Konzert am Sonntag in Istanbul aufgenommen, weil Tänze und Bühnenauftritte angeblich „gegen die guten Sitten verstießen, die Gefühle der Schamhaftigkeit und Keuschheit verletzten und einen negativen Einfluss auf Kinder und Jugendliche haben könnten“, so die Staatsanwaltschaft. Die sechs jungen Frauen, die die Gruppe bilden, sind zwischen 21 und 25 Jahre alt und größtenteils Studentinnen. Sie wurden durch die Fernsehsendung „Big5 Türkiye“ bekannt, die 2024 ausgestrahlt wurde. Rückendeckung bekommen sie nun von der Anwältin Yelda Kocak, die Mitglied des Verwaltungsrats der Anwaltskammer von Istanbul ist. Sie stellte die Stichhaltigkeit der Argumente der Staatsanwaltschaft in Frage. Die Aufgabe des Gesetzes sei es, die Freiheit zu schützen und nicht Moral zu diktieren, so Kocak in der türkischen Zeitung Sözcü.