Sportpädagogisches Projekt "Jumpln"

Sprung in ein neues Leben

Kinder in einer Turnhalle - der LSB Rheinland-Pfalz stellt Forderungen an die Politik.
Auch Sport kann ein Schlüssel zur Integration von Kindern und Jugendlichen sein - das Projekt "Jumpln" führt Willkommens- und Regelklassen zusammen. © dpa / picture-alliance / Arno Burgi
Von Caroline Kuban · 01.05.2016
"Jumpln" heißt ein sportpädagogisches Projekt, in dem Schülerinnen und Schüler aus Willkommens- und Regelklassen zusammen trainieren können. Austausch und Kommunikation im Spiel sind neben dem Spracherwerb wichtige Schritte auf dem Weg zur Integration.
28 Kinder flitzen durch die Turnhalle, machen mit wechselnden Partnern ein paar Seilsprünge und rennen weiter. Das erste von drei Treffen der Klasse 5a mit der Willkommensklasse der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg in Berlin Neukölln. Juliane Neumann ist die sportliche Leiterin des Projekts "JumpIn":
"Erstmal muss eine Mauer eingerissen werden, man muss sich beschnuppern, das ist im ersten Workshop so der Fall, dass man merkt: ach, funktioniert ja ganz gut, und wenn dann ein Erfolgserlebnis da ist, man gemeinsam was geschafft hat, dann ist die Freude groß, und dann wird auch auf dem Schulhof mal geübt, und die Seile lassen wir in der Schule, und die Kinder üben dann fleißig."
"JumpIn" ist ein Unterprojekt von "RespAct", einem Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren in Schulen und Freizeiteinrichtungen. Ziel ist es, die Kinder zu unterstützen in ihrer Entwicklung zu eigenständigen, mitdenkenden und selbstbewussten Persönlichkeiten.

Miteinander von Willkommens- und Regelklassen

Bildung und Bewegung spielen eine wichtige Rolle bei "JumpIn". Hier geht es vor allem um das Miteinander von Schülern der Willkommens- und der Regelklassen, sagt "RespAct"-Mitarbeiter Timo Gaudsun.
"Es ist zum einen gewollt, dass sie anfangen in den Austausch zu treten, sich miteinander unterhalten, oder es zumindest versuchen, das muss ja nicht immer nur verbal sein, aber das ist meiner Meinung nach ein Schlüssel zur Integration, denn natürlich ist der Spracherwerb wahnsinnig wichtig, aber das geht ja auch nur, wenn man mit Kindern aus Regelklassen in Kontakt kommt."
Sportlehrerin Nilgün Tuncbilek hat das "JumpIn"-Projekt schon einmal mit einer dritten Klasse durchgeführt und dabei gute Erfahrungen gesammelt.
"Die Kinder mussten eine Gruppenchoreographie erarbeiten und das hat wunderbar geklappt. Die haben sich auch freiwillig schon durchmischt und sind zusammen gesprungen, und das war eine schöne Aktion."

Kommunikation und Zusammenhalt werden gefördert

Spielerisch geht es zu beim Seilspringen in der Turnhalle. Übungen zu zweit und in der Mannschaft fördern Kommunikation und Zusammenhalt unter den Teilnehmern. Wettbewerb und Leistung spielen kaum eine Rolle. Die Elfjährigen Anna und Nikolai sind mit Begeisterung dabei.
"Ja, das find ich ganz gut. Wir können uns besser kennenlernen, ja, es ist besser hier, man hat einen größeren Raum zur Verfügung, man kann man mehr machen, es macht sehr viel Spaß."
Zwei Trainingstermine sieht das Projekt "JumpIn" vor. Beim dritten Treffen gibt es dann eine große Vorführung, bei der die Kinder zeigen können, was sie gelernt haben. Seile sollen verbinden, sagt eine der Initiatorinnen des JumpIn-Projekts, Juliane Neumann.
"Jump in: spring rein ins neue Leben, spring rein in die Stadt, spring rein in die Gemeinschaft, in das Zusammen-Tun, ganz einfach."
Zum Thema Integration durch Sport und Bildung hören Sie auch das Gespräch mit der britischen Integrationspädagogin Heather Cameron:
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