"Spex" macht online weiter

Redakteur: Digitale Zukunft für Pop und Tiefsinn

Das Logo der Zeitschrift "Spex"
Das Logo der Zeitschrift "Spex" © Spex
Dennis Pohl im Gespräch mit Max Oppel · 21.12.2018
Nach dem ausgerufenen Ende der Musikzeitschrift "Spex" geht es ab Februar im Internet weiter. Für ein Abonnement wolle man weiterhin "Raum bieten für widerborstige Gedanken", sagt Redakteur Dennis Pohl.
Nach dem Aus und tränenreichem Abschied von der Print-Ausgabe des legendären Organs für Popkultur "Spex" geht es nun doch weiter – nur digital zwar, aber immerhin gegen Bezahlung. Dennis Pohl, Redakteur des Blattes, begründet den Neustart:
"Wir waren der Meinung, dass es die Stimme der 'Spex' weiter geben muss, die randständigen Inhalten weiterhin Gehör verschafft und die eine klare Haltung gegen die Vereinfachung der Neuen Rechten hat. Wir wollen beweisen, dass es funktioniert und dass Pop mehr wert ist als eine halbe Seite, die im Feuilleton stattfindet."

Monatsabo für zwei Euro

Mit dem Slogan "Next chapter: Internet" wirbt die "Spex" derzeit für ein günstiges Monatsabonnement auf ihrer Website.
"Niemand von uns hat ein Interesse daran, ein Produkt zu machen, das sich nur Besserverdienende leisten können", betont Pohl. "Es wird zwei Euro kosten im Monat."
Dabei wolle man oberflächliche Texte und Klickbaiting vermeiden, erklärt Pohl:
"Die Neuerung wird in der Präsentation der Inhalte liegen. Wir wollen nicht mit News-Medien konkurrieren, keine Kurzmeldungen raushauen oder auf Kurzrezensionen setzen. Wir wollen mehr Tiefe haben und weniger für die Gleichförmigkeit von Inhalten stehen und Raum bieten für widerborstige Gedanken."

"Pop-Journalismus im Internet neu denken"

Pohl freut sich über die positive Resonanz zu der Nachricht:
"Die ersten Reaktionen, die über die Nacht reinkamen, waren durchweg positiv. Den Leuten gefällt das Modell und dass wir versuchen, den Pop-Journalismus im Internet neu denken und auf ein neues Gleis zu setzen. Und es gab auch schon erste Abonnements, und das wohlgemerkt, ohne dass es einen ersten einzigen Inhalt gab."
(cosa)
Mehr zum Thema