Spendabler Multimilliardär

Von Simon Hülsbömer · 01.12.2006
Bill Gates ist wohl der reichste Mann der Welt. Ein Teil dessen, was sein Software-Imperium Microsoft erwirtschaftet hat, ist in die Bill & Melinda Gates Foundation geflossen. Diese verfügt über so viel Kapital, dass kleinere Stiftungen mittlerweile um ihr Überleben fürchten müssen.
Mit einer Bilanzsummer von 35 Milliarden US-Dollar hatte die Bill & Melinda Gates-Stiftung im vergangenen Jahr doppelt soviel Geld zur Verfügung wie der Staat Madagaskar, einer der ärmsten der Erde.
Microsoft-Gründer Bill Gates, seit Jahren der wohl reichste Mensch der Erde, hat die Stiftung Mitte der 90er-Jahre zusammen mit Ehefrau Melinda ins Leben gerufen. Mittlerweile verfügt die 241 Mitarbeiter zählende Stiftung mit Hauptsitz im amerikanischen Seattle über ein Gesamtkapital von mehr als 60 Milliarden US-Dollar.

Die weltweite Verbesserung von Gesundheit und Bildung ist das Ziel der Stiftung. Seit Jahren stellt sie für Entwicklungshilfen, besonders für Impfprogramme in Afrika und Asien, Millionenbeträge bereit.
Innerhalb der USA fördert die Stiftung universitäre Bildung mit Stipendien, besonders für Bevölkerungsminderheiten. So überwies sie dem "United Negro College Fund" eine Milliarde US-Dollar zur Förderung schwarzer Studenten - die größte Einzelspende aller Zeiten.

Im Bereich Gesundheit und Bildung fördert die Stiftung auch zahlreiche kostspielige Forschungsprojekte – zum Beispiel die Installation einer Virenbank im deutschen Fraunhofer-Institut St. Ingbert, deren Ziel die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das HI-Virus ist. Ohne die Gates-Stiftung wäre dieses Projekt nicht möglich.

Kritiker warnen allerdings, dass die Gates-Stiftung durch ihre enormen Geldmittel übermächtig werde und den Stiftungsmarkt beherrsche. Kleinere Stiftungen drohten unterzugehen.