Speed-Mobilität

Mit Karacho durch die Wüste

Der Testschlitten des Transportsystems Hyperloop One bei einem Versuch in der Wüste von Nevada.
Der Testschlitten des Transportsystems Hyperloop One bei einem Versuch in der Wüste von Nevada. © John Gurzinski / AFP
Von Wolfgang Stuflesser · 12.05.2016
Hyperloop soll das Transportmittel der Zukunft werden: eine luftleere Röhre, durch die Kapseln fliegen. Zwei Unternehmen arbeiten an der Umsetzung dieser Vision. Dem einen, Hyperloop One, ist ein wichtiger Test in der Wüste von Nevada geglückt.
Nach ein paar Sekunden war alles vorbei: In der Wüste von Nevada bei Las Vegas hatte Hyperloop One etwa 800 Meter Schienen gebaut und beschleunigte darauf einen Waggon, im Grunde nur ein Stahlgestell, in 1,1 Sekunden von Null auf 100 und dann noch auf 160 Stundenkilometer, bevor der Waggon in einer aufgewirbelten Sandwolke zum Stehen kam – der Sand diente als Bremse, weil das System selbst noch keine Bremsen hat.

Beschleunigung auf bis zu 1.200 Stundenkilometer

Eigentlich war es also nur ein Test für den Antrieb, der über Elektromagnete funktioniert – ähnlich wie beim Transrapid. Und dieser Test war nach Auskunft der Verantwortlichen erfolgreich. Allerdings ist es sichtlich noch ein weiter Weg bis zu dem System, das der Unternehmer Elon Musk vor drei Jahren in der Theorie vorgestellt hat: Ihm schwebt eine Art überdimensionale Rohrpost vor, bei der die Waggons durchs Vakuum einer Röhre sausen – mit bis zu 1.200 Stundenkilometern. Noch viele Fragen sind offen, zum Beispiel, wie der menschliche Körper auf eine so enorme Beschleunigung reagiert.
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Eine Zeichnung des Projekts Hyperloop von Tesla-Motors-Chef Elon Musk© picture alliance / dpa
Hyperloop One ist eine von zwei Firmen, die versuchen, das Konzept Realität werden zu lassen. Beide Unternehmen arbeiten unabhängig voneinander und auch unabhängig von Elon Musk selbst, der nur als Ideengeber fungiert. Der Konkurrent "Hyperloop Transportation Technologies" hat noch keine öffentliche Vorführung angekündigt.
Hyperloop One will ab 2019 erste Güter transportieren – und zwei Jahre später auch Menschen.

Tochter der Deutschen Bahn beteiligt

Verschiedene Geldgeber haben insgesamt 120 Millionen Dollar, umgerechnet rund 105 Millionen Euro, in Hyperloop One investiert – neben Risikokapitalgebern aus dem Silicon Valley ist unter den Investoren auch ein Fonds der Firma General Electric und der französische Eisenbahnbetreiber SNCF. Mit einer Tochterfirma der Deutschen Bahn hat Hyperloop One eine Partnerschaft vereinbart.