SPD-Europaparlamentarier begrüßt neue EU-Finanzmarktaufsicht

Udo Bullmann im Gespräch mit Nana Brink |
Der wirtschafts- und währungspolitische Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Udo Bullmann (SPD), hat sich zuversichtlich zur Schlagkraft der neuen EU-Finanzmarktaufsicht geäußert.
Die Agenturen seien "im Prinzip" bereits aufgestellt, nur die Chefs müssten noch berufen werden, sagte Bullmann. Dieser Prozess werde noch bis März dauern. "Die Auswahl muss vernünftig erfolgen. Wir wollen darauf achten, dass auch die richtigen Personen an die richtigen Stellen kommen", so der Europapolitiker.

Der große Teil des "ganz normalen Aufsichtsgeschäftes im Alltag" werde bei den nationalen Behörden bleiben, betonte Bullmann. Die EU-Behörden würden sich um die riskanten Fälle kümmern: "Da kann dann die Behörde mit ihren 100 hoffentlich qualifizierten Mitarbeitern auch entsprechend eingreifen."

Insbesondere seien die neuen Agenturen zuständig für die Kontrolle der 12 bis 15 großen Finanzinstitute: "Es sind ja nicht die kleinen Sparkassen, die die Risiken erzeugen, sondern es sind die großen, grenzüberschreitenden Finanzinstitute, die häufig genug eben auch spekulieren oder als Investmentbanken unterwegs sind, von denen die Krisen ausgehen."

Bullmann bedauerte, dass die neuen Aufsichtsbehörden an drei unterschiedlichen Standorten arbeiten. Die Position des Europäischen Parlaments sei es gewesen, nur eine Aufsichtsbehörde mit Sitz in Frankfurt am Main zu schaffen. "Vielleicht kriegen wir das langfristig hin. Wichtig ist, dass die Behörden jetzt erstmal anfangen zu arbeiten. Ich bin mir ganz sicher, dass die nationalen Egoismen dann möglicherweise auch in den nächsten Jahren noch ins Wanken kommen können."

Sie können das vollständige Gespräch mit Udo Bullmann mindestens bis zum 31.5.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.