Spanisches Rundfunk-Sinfonieorchester

Begegnung zweier Brüder bei einer Mozart-Arie

Der spanische Dirigent Juanjo Mena.
Kurzfristig eingesprungen: Der internationale bekannte Dirigent Juanjo Mena. © imago
Moderation: Volker Michael · 31.01.2021
Kontrastreicher geht es kaum: Recht kurze, doch prägnante Werke von Paul Dukas, Richard Strauss, Wolfgang Amadeus Mozart und Peter Tschaikowsky standen beim pandemiebedingt verkürzten Konzert mit Publikum im Teatro Monumental auf dem Programm.
Reine Familiensache: Der Dirigent und der Vokalsolist sind Brüder. Die Familie Mena ist bekannt in Spanien und darüber hinaus. Eher selten treffen Juanjo und Carlos Mena aufeinander. Bei Wolfgang Amadeus Mozarts Konzertarie "Ombra Felice" ging es sehr gut. Außerdem gab es Musik von Richard Strauss, Paul Dukas und Peter Tschaikowsky. Eine Zusammenstellung mit einer guten Stunde Musik.

Eine vollmundige Sinfonie ohne Bläser

Kurzfristig als Dirigent des Spanischen Rundfunk-Sinfonieorchesters eingesprungen ist Juanjo Mena, ein international renommierter musikalischer Leiter aus Spanien. Er traf in diesem Konzert auf seinen Bruder Carlos Mena, der schon länger als Solist verpflichtet war.
Zum Schluss gab es die C-Dur-Streicherserenade von Tschaikowsky, eine Sinfonie ohne Bläser, vollmundig und rund, klassisch und tiefgründig. In ihr nimmt der russische Komponist direkt Bezug auf sein großes Vorbild Mozart.
Ein alter Mann zeigt große Freude über einen Blumenstrauss auf einer schwarz-weiß-Fotographie.
1945 feierte Richard Strauss seinen 81. Geburtstag.© imago images / ZUMA Press
Und einen weiteren Solisten können Sie erleben: den Hornisten des Spanischen Rundfunk-Sinfonieorchesters José Chanzá, im zweiten Hornkonzert von Richard Strauss, diesem nostalgischen Abgesang auf die romantische Virtuosenseligkeit von 1943. Ebenfalls komponiert in Anlehnung an Mozart und die echten Klassiker aus dem Wien des 18. Jahrhunderts.
Das erste Stück des Abends ist eine veritable Eröffnungsfanfare. Sie gehört zur Ballettmusik "La Péri" von Paul Dukas und hat wenig zu tun mit dieser ansonsten flirrend-verführerischen Liebesmusik aus der persischen Mythologie.

Ergreifende Kurzarie

Carlos Mena ist der jüngere Bruder des Dirigenten Juanjo, seine Karriere als Countertenor führte ihn über die Schola Cantorum Basiliensis, die Kaderschmiede der Alte-Musik-Szene, zu allen bekannten Vokal- und Instrumentalensembles vor allem der Barockmusik und Frühklassik. Er sang in diesem Programm die kurze, aber sehr ergreifende Mozart-Arie "Ombra Felice" KV 255.
Aus lizenzrechtlichen Gründen können wir dieses Konzert leider nicht zum Nachhören anbieten!
Teatro Monumental, Madrid
Aufzeichnung vom 29. Januar 2021
Paul Dukas
Fanfare aus "La Péri"
Richard Strauss
Hornkonzert Nr. 2 Es-Dur
Wolfgang Amadeus Mozart
"Ombra felice... lo ti lascio" KV 255
Peter Tschaikowsky
Serenade C-Dur op. 48

José Chanzá, Horn
Carlos Mena, Countertenor
RTVE Symphonie-Orchester
Leitung: Juanjo Mena

Mehr zum Thema