Spanische Verhältnisse

Von Julia Macher |
In den Jahren des Booms gehörte ein Wohnungskauf in Spanien fast zum guten Ton. In der Krise gerät das zur sozialen Katastrophe. Weil sie ihren Job verloren haben oder weil ihnen die Schulden schlicht über den Kopf gewachsen sind, können Hunderttausende ihre Hypothek nicht mehr zahlen und müssen um ihre Bleibe fürchten. 167.000 Zwangsvollstreckungen verhängten die spanischen Gerichte 2012, so viel wie in keinem anderen europäischen Land.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Staaten wird die Schuld in Spanien nicht dadurch getilgt, dass die Wohnung an die Bank zurückfällt: Wer seine Wohnung verliert, ist deswegen noch lange nicht schuldenfrei.

Inzwischen machen im ganzen Land Betroffeneninitiativen gegen die Ungerechtigkeiten des spanischen Bankengesetzes mobil. Mit Erfolg. Die Reportage erzählt Geschichten von Menschen, die um Recht auf eine Wohnung fürchten - und von solchen, die erfolgreich dafür gekämpft haben.

Julia Macher: "Die eigenen vier Wände zu verlieren - das ist wohl eines der schlimmsten Dinge, die einem passieren können. Was mich am meisten beeindruckt hat, ist der Mut und die Solidarität der Betroffenen. Ganz normale Menschen können eben doch etwas verändern, auch im krisenlethargischen Spanien - für mich die hoffnungsvollste Entwicklung der letzten Jahre.""


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Julia Macher
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