Soziologe der TU Darmstadt kritisiert Elitenförderung

18.10.2011
Der Soziologe Michael Hartmann von der Technischen Universität Darmstadt hat die deutsche Elitenförderung scharf kritisiert: "Die, die privilegiert sind, werden zusätzlich gefördert", so der Elitenforscher.
Dabei verwies er auf die Studienstiftung des deutschen Volkes: "Die fördert im Kern Akademikerkinder, das heißt diejenigen, die es am wenigsten nötig haben gefördert zu werden."

Auch die Klagen über zu viel Durchschnitt kämen insbesondere von den Personen, die von einer stärkeren Eliteförderung profitieren würden, sagte Hartmann. Er betonte, dass Deutschland in den vergangenen 60 Jahren nicht unter der fehlenden Elitenförderung gelitten habe: "Das gilt selbst in dem Bereich, der immer in der Diskussion besonders betont wird, der Wissenschaft." Nach Nobelpreisen und Indizes stehe Deutschland in diesem Bereich hinter den USA weltweit auf Platz zwei.

Das Gespräch mit Michael Hartmann können Sie bis zum 18. März 2012 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.

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