Sowjetische Rückendeckung für China
Japan trachtete Anfang der 1930er-Jahre nach der Vorherrschaft in Ostasien. Ein Zusammenstoß national-chinesischer und japanischer Truppen führte im Juli 1937 zum Krieg. Doch China erhielt Unterstützung aus Moskau.
"Die beiden Hohen Vertragsparteien versichern feierlich, dass sie Krieg als Mittel zur Lösung internationaler Konflikte verurteilen und dass sie auf Krieg als Instrument nationaler Politik in ihren wechselseitigen Beziehungen verzichten."
Mit diesen Sätzen beginnt der Nichtangriffspakt, den die Republik China und die Sowjetunion am 21. August 1937 in Nanking unterzeichneten. Der Vertrag kam zu einem Zeitpunkt zustande, als der seit Jahren schwelende militärische Konflikt zwischen China und Japan eskalierte.
Im September 1931 waren japanische Truppen in die Mandschurei eingefallen und hatten dort den Satellitenstaat Mandschuko errichtet, unter der nominellen Regierung Pu-Yis, des letzten Kaisers von China. Japan trat aus dem Völkerbund aus und annullierte die internationalen Abkommen von 1921/22, die die Unabhängigkeit Chinas und eine stabile Friedensordnung im pazifischen Raum garantieren sollten.
Die aggressive japanische Außenpolitik zielte auf die Vorherrschaft in Ostasien und führte schließlich zum offenen Krieg mit China. Auslöser war ein Zwischenfall im Juli 1937 an der Marco-Polo-Brücke in der Nähe von Peking. Oberst William Mayr war damals Militärattaché an der US-Botschaft in China:
"Als erstes verschafften sich die Japaner für ihren Angriff den üblichen Vorwand: Diesmal war es nicht eine zerstörte Eisenbahnstrecke wie 1931, sondern ein vermisster Japaner. Am 19. Juli schlugen die japanischen Kriegsmaschinen los."
Rasch besetzten japanische Truppen trotz heftiger chinesischer Gegenwehr weite Teile des Landes. Angesichts der massiven militärischen Intervention schlossen die verfeindeten chinesischen Lager einen Burgfrieden. Die nationalistische Regierung der Kuomintang unter Führung Tschiang Kai-scheks und die Kommunisten mit Mao Tse-tung an der Spitze bemühten sich um ein gemeinsames Vorgehen gegen den japanischen Eindringling. Der chinesische Schriftsteller Ba Jin schrieb unter dem Eindruck der militärischen Konfrontation:
"Dieser Klang des Geschützfeuers durchbrach unsere Zweifel, unsere Uneinigkeit und Verzweiflung. Dieser Klang des Geschützfeuers vereinigte 450 Millionen Menschen zu einem festen Körper."
Die chinesischen Truppen waren den modernen Waffen der Japaner jedoch unterlegen. Daher erhofften sich die Chinesen Rückendeckung von der Sowjetunion, insbesondere vor dem Hintergrund des engen Verhältnisses zwischen den russischen und den chinesischen Kommunisten. Verhandlungen zwischen beiden Regierungen führten zum Nichtangriffspakt vom 21. August 1937. In Artikel 2 erklärten die Sowjetunion und China:
"Falls eine der unterzeichnenden Parteien Ziel einer Aggression von Seiten einer dritten Macht werden sollte, verpflichtet sich die andere unterzeichnende Partei, dieser dritten Macht weder direkt noch indirekt zu irgendeinem Zeitpunkt des Konflikts Unterstützung zu gewähren."
Aufmerksam verfolgte das NS-Regime die Entwicklung im Fernen Osten. Denn das Deutsche Reich hatte ein Jahr zuvor mit Japan den sogenannten Antikominternpakt unterzeichnet, in dem beide Staaten die Bekämpfung der von der Sowjetunion geführten Kommunistischen Internationale vereinbarten. Am 31. August 1937 informierte das Berliner Auswärtige Amt in einem Telegramm die Deutsche Botschaft in Nanking:
"Chinesischer Botschafter betonte, es handle sich um wirklichen Nichtangriffspakt, nicht dagegen um Bündnis. Vertrag enthielte keine geheimen Abmachungen. Botschafter versicherte unveränderte freundschaftliche Einstellung Chinas gegenüber Deutschland."
Tatsächlich aber brachte der Nichtangriffspakt China finanzielle und militärische Unterstützung. Die Sowjetunion lieferte Kampfflugzeuge, Geschütze und Munition und entsandte Militärberater. 1939 konnten die Chinesen den Vormarsch der Japaner stoppen. Nach dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 kam es an der mandschurischen Grenze zu heftigen Kämpfen zwischen Japan und der Sowjetunion. Sie endeten mit einem mehrjährigen Waffenstillstand. Erst am 8. August 1945 erklärte die Sowjetunion Japan den Krieg, ein Schritt, der ohne nennenswerte Auswirkung auf das Ende des Zweiten Weltkriegs im pazifischen Raum blieb. Die Kämpfe in China endeten am 9. September mit der Kapitulation der japanischen Truppen in Nanking. Mehr als zehn Millionen chinesische Zivilisten waren der japanischen Terrorherrschaft zum Opfer gefallen.
Mit diesen Sätzen beginnt der Nichtangriffspakt, den die Republik China und die Sowjetunion am 21. August 1937 in Nanking unterzeichneten. Der Vertrag kam zu einem Zeitpunkt zustande, als der seit Jahren schwelende militärische Konflikt zwischen China und Japan eskalierte.
Im September 1931 waren japanische Truppen in die Mandschurei eingefallen und hatten dort den Satellitenstaat Mandschuko errichtet, unter der nominellen Regierung Pu-Yis, des letzten Kaisers von China. Japan trat aus dem Völkerbund aus und annullierte die internationalen Abkommen von 1921/22, die die Unabhängigkeit Chinas und eine stabile Friedensordnung im pazifischen Raum garantieren sollten.
Die aggressive japanische Außenpolitik zielte auf die Vorherrschaft in Ostasien und führte schließlich zum offenen Krieg mit China. Auslöser war ein Zwischenfall im Juli 1937 an der Marco-Polo-Brücke in der Nähe von Peking. Oberst William Mayr war damals Militärattaché an der US-Botschaft in China:
"Als erstes verschafften sich die Japaner für ihren Angriff den üblichen Vorwand: Diesmal war es nicht eine zerstörte Eisenbahnstrecke wie 1931, sondern ein vermisster Japaner. Am 19. Juli schlugen die japanischen Kriegsmaschinen los."
Rasch besetzten japanische Truppen trotz heftiger chinesischer Gegenwehr weite Teile des Landes. Angesichts der massiven militärischen Intervention schlossen die verfeindeten chinesischen Lager einen Burgfrieden. Die nationalistische Regierung der Kuomintang unter Führung Tschiang Kai-scheks und die Kommunisten mit Mao Tse-tung an der Spitze bemühten sich um ein gemeinsames Vorgehen gegen den japanischen Eindringling. Der chinesische Schriftsteller Ba Jin schrieb unter dem Eindruck der militärischen Konfrontation:
"Dieser Klang des Geschützfeuers durchbrach unsere Zweifel, unsere Uneinigkeit und Verzweiflung. Dieser Klang des Geschützfeuers vereinigte 450 Millionen Menschen zu einem festen Körper."
Die chinesischen Truppen waren den modernen Waffen der Japaner jedoch unterlegen. Daher erhofften sich die Chinesen Rückendeckung von der Sowjetunion, insbesondere vor dem Hintergrund des engen Verhältnisses zwischen den russischen und den chinesischen Kommunisten. Verhandlungen zwischen beiden Regierungen führten zum Nichtangriffspakt vom 21. August 1937. In Artikel 2 erklärten die Sowjetunion und China:
"Falls eine der unterzeichnenden Parteien Ziel einer Aggression von Seiten einer dritten Macht werden sollte, verpflichtet sich die andere unterzeichnende Partei, dieser dritten Macht weder direkt noch indirekt zu irgendeinem Zeitpunkt des Konflikts Unterstützung zu gewähren."
Aufmerksam verfolgte das NS-Regime die Entwicklung im Fernen Osten. Denn das Deutsche Reich hatte ein Jahr zuvor mit Japan den sogenannten Antikominternpakt unterzeichnet, in dem beide Staaten die Bekämpfung der von der Sowjetunion geführten Kommunistischen Internationale vereinbarten. Am 31. August 1937 informierte das Berliner Auswärtige Amt in einem Telegramm die Deutsche Botschaft in Nanking:
"Chinesischer Botschafter betonte, es handle sich um wirklichen Nichtangriffspakt, nicht dagegen um Bündnis. Vertrag enthielte keine geheimen Abmachungen. Botschafter versicherte unveränderte freundschaftliche Einstellung Chinas gegenüber Deutschland."
Tatsächlich aber brachte der Nichtangriffspakt China finanzielle und militärische Unterstützung. Die Sowjetunion lieferte Kampfflugzeuge, Geschütze und Munition und entsandte Militärberater. 1939 konnten die Chinesen den Vormarsch der Japaner stoppen. Nach dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 kam es an der mandschurischen Grenze zu heftigen Kämpfen zwischen Japan und der Sowjetunion. Sie endeten mit einem mehrjährigen Waffenstillstand. Erst am 8. August 1945 erklärte die Sowjetunion Japan den Krieg, ein Schritt, der ohne nennenswerte Auswirkung auf das Ende des Zweiten Weltkriegs im pazifischen Raum blieb. Die Kämpfe in China endeten am 9. September mit der Kapitulation der japanischen Truppen in Nanking. Mehr als zehn Millionen chinesische Zivilisten waren der japanischen Terrorherrschaft zum Opfer gefallen.