Soundcloud kooperiert mit Polizeibehörden und löscht gewaltverherrlichende Musik

Islamistische und rechtsextreme Audio-Propaganda - sechs europäische Staaten, darunter Deutschland, haben sie jetzt aus dem Internet entfernt. Die internationale Aktion sei mit der europäischen Polizeibehörde Europol und dem Musikdienste-Anbieter Soundcloud organisiert worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) am Freitag in Wiesbaden mit. Die Sicherheitsbehörden hätten die Inhalte von Soundcloud gesichtet und auf mögliche Gesetzesverstöße überprüft. Unter den etwa 1.100 Inhalten, die Soundcloud löschen musste, seien "zahlreiche gewaltverherrlichende Lieder" von islamistischen oder rechtsextremen Gruppierungen gewesen. Darüber hinaus seien Maßnahmen ergriffen worden, "um die verantwortlichen Nutzer zu identifizieren", erklärte das BKA. Musik sei ein beliebtes Medium zur Verbreitung extremistischer Ansichten. Lieder von bekannten Rechtsrock-Bands oder islamistische Sprechgesänge, sogenannte Nashids, könnten auf Plattformen oft einfach abgerufen werden. "Dieser unmittelbare Zugang zu teils menschenverachtenden Audio-Inhalten kann einen wichtigen Faktor bei der Selbstradikalisierung Einzelner darstellen", hieß es. Die Operation fand vom 5. bis zum 13. Mai in Dänemark, Ungarn, Portugal, Spanien, Großbritannien und Deutschland statt.