Sonnleitner fordert Entlastung für deutsche Landwirte

28.06.2008
Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, hat für ein Entlastungsprogramm für deutsche Landwirte plädiert. Der Treibstoff, den die Bauern auf den Feldern verbrauchten, werde sehr viel höher besteuert als in anderen Ländern, sagte Sonnleitner. Deswegen sei ein Ausgleich notwendig.
Zur Stärkung der deutschen Landwirtschaft und zur Gleichstellung werde ein Entlastungsprogramm gebraucht, sagte Sonnleitner im Deutschlandradio Kultur anlässlich des Deutschen Bauerntages, der am Montag in Berlin beginnt Die deutschen Bauern hätten im europäischen Vergleich enorm höhere Kosten, da der Treibstoff, den sie auf den Feldern verbrauchten, sehr viel höher besteuert werde als in anderen Ländern.

Sonnleitner verteidigte die Agrarsubventionen der Vergangenheit. Deutschland habe Mehrkosten, da es deutlich höhere Standards im Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutz gebe, die in der Produktion sehr hohe Kosten verursachten, welche die Mitbewerber nicht hätten. "Deswegen müssen wir hier für Wettbewerbsneutralität sorgen, und dazu dienen diese Ausgleichszahlungen."

Der Präsident des Bauernverbandes kritisierte die auf europäischer Ebene geplante Gesundheitsüberprüfung der gemeinsamen Agrarmarktordnung. Die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel wolle hier radikale Einschnitte machen. "Im Grunde ist das eine Amputation. Wir bestehen auf Verlässlichkeit und Vertragtreue, und das werden wir bei ihr sehr stark einfordern", sagte Sonnleitner.

Die Milch- und Fleischpreise seien immer noch zu niedrig. Die Bauern hätten eine hohe Kostenentwicklung bei Energie und Betriebsmitteln. Deshalb hoffe er, dass der Preis für Milch bis zum Ende dieses Jahres wieder steige. "Das heißt, dass der Liter Milch mit 1,5 Prozent Fett bei 99 Cent liegt."

Das vollständige Interview mit Gerd Sonnleitner können Sie mindestens bis zum 28. November 2008 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )