Songpoet Scott Matthew

Mit Spott gegen Liebeskummer

Der australische Songpoet Scott Matthew zu Gast in der Sendung "Tonart".
Der australische Songpoet Scott Matthew zu Gast in der Sendung "Tonart". © Deutschlandradio - Philipp Eins
Scott Matthew im Gespräch mit Carsten Beyer · 24.03.2015
Der Sänger Scott Matthew schweigt nicht über seinen Herzschmerz - er vertont ihn und hat ihn auf mittlerweile vier Alben zu Gehör gebracht. In seiner neuer Single "Skyline" schlägt er ungewohnte Töne an. Ein Gespräch.
Scott Matthew stammt aus Queensland, Australien, lebt aber inzwischen seit über 15 Jahren in New York. Im Jahr 2006 wurde er dank mehrerer Soundtrack-Beiträge zum Erotikdrama "Shortbus" des Regisseurs John Cameron Mitchell einem breiteren Publikum bekannt. Seit seinem selbstbetitelten Debüt von 2008 hat Scott sich mit seinen bisherigen vier Solo-Alben höchsten Respekt unter Kritikern und Fans erarbeitet. 2011 sang er auf dem Rosenstolz-Comeback-Album "Wir sind am Leben" einige Textpassagen im Song "Beautiful".
In dem Song "Skyline" auf dem neuen Album "This Here Defeat" überrascht er mit einem bislang noch nicht gehörten Scott Matthew-Sound. Bislang nämlich ließ der bekennende Anhänger der Akustik-Musik keine E-Gitarre ins Studio. Nun aber ist ein treibender, dennoch schwerer Drumbeat, ein weiches, glockenhelles Fender Rhodes-E-Piano zu hören.
Kein Selbstmitleid
"Come on the disaffected, believe what we need matters, I've had a premonition, a place where we can grieve", singt Scott in einem der Kernstücke des neuen Albums. Nach dem Motto: Und wenn nichts mehr zu helfen scheint, dann bleibt immer noch ein leiser Spott über die Lächerlichkeit allen Tuns, allen Denkens und Fühlens.
"Mir gefällt der Gedanke, dass meine Songs anderen Leuten helfen", sagt Matthew, der seinen Liebeskummer offen, aber nicht selbstmitleidig oder weinerlich verarbeitet.