Sondersendung

Der Tunnel als Kulturthema

Ein Bergarbeiter und die Drillingmaschine "Sissi" im letzten Abschnitt des Gotthard-Basistunnels in der Nähe von Sedrun im Schweizer Kanton Graubünden.
Der Tunnel steht auch für den Untergrund der menschlicher Psyche. © picture alliance / dpa / Arno Balzarini
01.06.2016
Heute wird nach 17-jähriger Bauzeit der Gotthard-Basistunnel eröffnet. Der Tunnel steht für die Macht des Menschen ebenso wie für seine Abgründe. Was Wunder also, dass er die Fantasie von Literaten, Filmemachern, Künstlern und Musikern immer wieder entzündet hat.
Der Gotthard-Basistunnel ist der längste und tiefstliegende Eisenbahntunnel der Welt. Ein Bauwerk der Superlative also, weswegen neben Schweizer Prominenz auch Bundeskanzlerin Merkel, Frankreichs Staatspräsident Hollande und Italiens Ministerpräsident Renzi erwartet werden.
Den Tunnel an sich umgibt ein Mythos, die Durchbohrung von Bergen ist ein Triumph des Menschen über die härteste Natur. Der Tunnel steht auch für den Untergrund der menschlicher Psyche, die Angst in der dunklen Röhre ist geradezu sprichwörtlich. Aber auch für den Moment, an dem man aus der Dunkelheit wieder ans Tageslicht tritt - oder fährt - steht der Tunnel metaphorisch.
Der Tunnel jedenfalls ist mehr als ein Bauwerk, er steht für die Macht des Menschen ebenso wie für seine Abgründe. Was Wunder also, dass er die Fantasie von Literaten, Filmemachern, Künstlern und Musikern immer wieder entzündet hat.

Das Programm der Sondersendung:

Als Kachelzähler durch den Tiergartentunnel:
Mit dem Urbanisten Stefan Höhne besprechen wir, was der Tunnel kulturgeschichtlich und als "Kulturtechnik" bedeutet:
Wir rezensieren das Album "Tunnelvision" für das der Musiker Jonathan Uliel Saldanha ausschließlich Aufnahmen aus den Tunneln und stillgelegten Minen seiner Heimatstadt Porto verwendet hat:



Ausschnitt aus dem Albumcover "Tunnel Vision" von Jonathan Saldanha
Ausschnitt aus dem Albumcover "Tunnel Vision" von Jonathan Saldanha © Jonathan Saldanha
Gertrud Peters gibt uns Auskunft über das von ihr geleitete Museum "Kunst im Tunnel" unter der Düsseldorfer Rheinpromenade:
Ein essayistischer Beitrag unseres Filmexperten Hartwig Tegeler reflektiert den Tunnel im Kino.
Nicht zuletzt werden klangkünstlerische Splitter zu hören sein, die uns unser Fundstück-Archäologe Paul Paulun hat zukommen lassen.
...und hier noch ein Interview aus unserer Sendung "Studio 9": Zora del Buono im Interview über "Mikrokosmos Tunnel: Der neue Gotthard-Durchbruch"
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