Solo für starke Geiger - Tschaikowskys Violinkonzert

Moderation: Ruth Jarre |
Wer das Violinkonzert von Peter Tschaikowsky spielen will, muss nicht nur über wahnwitzige technische Fähigkeiten verfügen, sondern braucht auch einen langen Atem, besonderen Ausdruckswillen – und vor allem Kraft. Viel Kraft und Kondition. Dieser Solopart führt wohl jeden Geiger, jede Geigerin an die Grenzen. Und stellte sogar den ursprünglichen Widmungsträger Leopold Auer als weltberühmten Virtuosen vor unlösbare Probleme. Er lehnte es 1878 als "unspielbar" ab.
Auch die Uraufführung in Wien 1881 war alles andere als ein Erfolg: der zur damaligen Zeit wohl berühmteste Kritiker (und Brahmsianer) Eduard Hanslick warf Tschaikowsky vor, ein "ein forciertes, geniesüchtiges, wahl- und geschmacklos producierendes" Talent zu sein – und hinterließ der Nachwelt die harschen Worte, bei Tschaikowskys Violinkonzert handele es sich "um Musik (…), die man stinken hört".

Heute gehört es zusammen mit dem Brahmsschen Violinkonzert zu den beliebtesten Werken der Gattung – und ist aus keinem Violinwettbewerb mehr wegzudenken.

Über die besonderen Herausforderungen, die der Solopart an die Solisten stellt, spricht Ruth Jarre mit dem Journalisten und Publizisten Harald Eggebrecht. Es werden Interpretationen von den 1920er Jahren bis heute zu hören sein – herausragende und solche, die die Schwierigkeiten ganz deutlich machen.

Am Ende steht eine Art "Wunschkonzert" – Tschaikowskys Violinkonzert in voller Länge – jeder Satz gespielt von einem anderen Solisten.