Solar Valley in der Region Bitterfeld

Auf der Suche nach einem Neuanfang

Autobahnabfahrt Sollar Valley in der Region Bitterfeld
Region Bitterfeld: Solar Valley steckt in der Krise. © dpa / picture alliance / Jan Woitas
Von Richard Fuchs · 10.11.2015
Einst wurde im "Solar Valley" in Bitterfeld an einer echten Zukunftstechnologie getüftelt, doch heute stehen die Solarfabriken leer. Einst Marktführer der noch jungen Technologie konnte man trotzdem gegen die Konkurrenz aus Fernost nicht bestehen. Heute sucht man in der Region verzweifelt nach neuen Wegen.
Vieles hat sich verändert, im Solar Valley, auch die Geräuschkulisse. Das monotone Hämmern und Rattern von Produktionsanlagen ist verstummt. Auf den hochmodernen Fabrikhallen, die sich entlang der Hauptstraße namens Sonnenallee aufreihen, scheint ein bleierner Mehltau der Nutzlosigkeit zu liegen. Viele stehen leer.
Verwaiste Parkplätze, vom Gras überwuchert. Leergeräumte Bürogebäude, mit verklebten Briefkästen. Und Fabrikhallen mit unzähligen schwarzen Verladerampen, an denen nichts mehr verladen wird.
Kaum vorstellbar, dass genau hier jener Solarboom begann, der die Region Mitteldeutschland und insbesondere Bitterfeld-Wolfen für einige Jahre an die Spitze der Solarbranche weltweit katapultierte. 15 Jahre nach dem ersten Spatenstich scheint das Industriegebiet Solar Valley unweit der Autobahn A9 zwischen Berlin und Leipzig wie ein Schatten seiner selbst. Mehr als 2000 Jobs gingen verloren. Und was zurückblieb, sucht vielfach eine neue Bestimmung. Wie das alte Werk von Q-Cells, in dem am 23. Juli 2001 die erste funktionierende Solarzelle vom Band lief.
Jeden Monat ein Spatenstich
Das Werksgelände in der Guardianstraße 16, am Ortsausgang der kleinen Gemeinde Thalheim, sieht von oben aus wie eine Armbanduhr. Langgezogene und mit Holz verkleidete Fabrikhallen ziehen sich von Ost nach West. In der Mitte thront ein mehrstöckiger Kubus: die erste Konzernzentrale der Solarpioniere von Q-Cells. Auf der Fassade aufgemalt ein Q als Großbuchstabe, das dem Areal – auch drei Jahre nach dem Verkauf - noch seinen Namen gibt: Q-Park.
"Dieses Q hieß damals bei Q-Cells Qualität. Und das Q wollten wir auch weiterhin irgendwo, weil sie in der Region das alte Werk von Q-Cells kennen. Das war eigentlich ein bekannter Betrieb, wo doch sehr viele Leute Arbeit gefunden haben. Die Arbeitslosigkeit ist doch in dieser Region etwas hoch."
Andreas Konieczny, ein durchtrainierter Mitfünfziger, der weißes Rundshirt und eine ausgewaschene Jeans trägt, öffnet die Türe des Büroturms. Er beginnt seinen täglichen Rundgang. Konieczny betreut das Gebäude heute im Auftrag einer Immobilienfirma. Früher arbeite er selbst hier. Erst als Schichtleiter in der Solarzellen-Produktion. Dann übernahm er die Koordinierung der Leiharbeiter. Mit ihm an diesem Standort: 1400 andere Beschäftigte.
"Es war eigentlich eine sehr schöne Zeit. Es ging nach oben. Man hat gespürt, dass auf dem Markt ein bisserl was Neues kommt. Und natürlich, man hat wieder einen vernünftigen Arbeitsplatz gehabt."
2003 und 2004 brummten die Geschäfte. Noch gab es die Konkurrenz aus Fernost nicht. Q-Cells, das größte von zwischenzeitlich zehn Solarunternehmen im Solar Valley, ist zu diesem Zeitpunkt Weltmarktführer. Wenig verwunderlich, der Weltmarkt wird von Bitterfeld aus gerade erst aufgebaut.
Heute läuft Andreas Konieczny durch verwaiste Flure. Auch die ehemalige Vorstandsetage ist leer. Im zweiten Obergeschoss, wo Q-Cells Gründer und Solarpionier Anton Milner arbeitete, hält er kurz inne:
Ehemaliger Firmensitz der Solarfirma Q-Cells in Sachsen Anhalt
Ehemaliger Firmensitz der Solarfirma Q-Cells in Sachsen Anhalt © dpa / picture alliance / Hendrik Schmidt
"Wenn man hier vom Vorstandsbüro mal in den Hinterhof guckt, sieht man einen japanischen Garten, der früher hier angelegt wurde und da sehen sie ja, dass das richtig schmuck war. Man sieht erst mal die zwei japanischen Kirschbäume, die im Frühjahr sehr gut blühen - rosa. Und natürlich dieser kleine Teich. Ich versuche, dass das alles noch ein bisschen noch schön fürs Auge bleibt und schmuck."
Während sich für Vorstandsetage samt japanischem Garten noch kein Nachmieter gefunden hat, regt sich an anderer Stelle zaghaft Leben. In Halle 1, in der Solartüftler einst den Prototyp der modernen Silizium-Solarzelle bauten, bestimmen heute elektromagnetische Wellen das Bild. Lasergeräte werden hier gebaut.
Sieben Firmen nutzen das, was an dieser Stelle vom Solarboom übrig blieb. Dabei ist die Produktpalette der Nachmieter vielfältig: Büromaterialien, Metallgerüste und destilliertes Wasser für die Autoindustrie. Auch eine Werkstatt für Behinderte zog zuletzt ein.
"Das macht mich eigentlich auch ein bisschen stolz, wenn ich früh meine Runde drehe und ich gucke, ob alles in Ordnung ist und sehe auch wie Menschen hier auf und ab gehen, wo dann auch ein bisschen Leben ist, wo eine Produktionslinie wieder entsteht. Das ist einfach schön. Und so wollten wir das eigentlich haben."
Auch wenn es ihm in der Seele Leid täte, sagt er zum Abschied:
"Viel Hoffnung bei Solar Valley habe ich nicht."
"Ein neues Solar Valley ist möglich"
Szenenwechsel. Einige Kilometer entfernt in Leipzig, in einem Nobelhotel der Stadt. Ostdeutschlands Who-is-Who der Energiebranche gibt sich an diesem Abend ein Stelldichein beim Ostdeutschen Energieforum. 300 Gäste, meist Männer in schwarzen Anzügen, drängen sich in einen Saal – um über die Herausforderungen der Energiewende zu debattieren. Über die Solarenergie wird an diesem Abend nur wenig geredet. Häufiger schon über die Unverzichtbarkeit der Braunkohle als Rückgrat der heimischen Wirtschaft.
Peter Frey ist trotzdem da. Über viele Jahre war er Geschäftsführer des Spitzenclusters Solar Valley Mitteldeutschland, also dem Netzwerk aus produzierenden Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen, was Mitteldeutschland die Technologieführerschaft in der Solarbranche sichern sollte. Kaum einer, der wie er Höhenflug und Bruchlandung der Solarindustrie im Osten so genau miterleben musste. Jahr für Jahr hat er Mitglieder verloren - durch Insolvenz. Seine Verbitterung, verständlich.
"Also die Erwartung der Politik, gerade hier vor Ort in Mitteldeutschland, die war gewaltig. Das heißt man hat tausende von Arbeitsplätzen erwartet - mit relativ geringem Einsatz. So geht Technologieentwicklung in der Regel nicht."
Doch Peter Frey wäre nicht Peter Frey, wenn er nicht auch Berufsoptimist wäre. Ein neues Solar Valley ist möglich, lautet seine Botschaft. Vorausgesetzt, Politik, Unternehmer und Wissenschaftler lernen aus dem, was in Solar Valley 1.0 falsch gelaufen sei.
"Da geht es nicht darum, dass man mit Wachstumszahlen zwischen 40 und 50 Prozent irgendwelche Technologien hochschiebt, sondern da geht es darum, dass man in einem mittelständischen Umfeld hochintelligente Spezialmärkte bedient und daraus Wachstum generiert. Mit Raten von 3 bis 4 Prozent."
Intelligentes Wachstum sei gefragt, basiert auf viel wissenschaftlicher Forschung. Denn nur mit Hightech-Ware habe die Solarzellen-Produktion in Deutschland noch eine Chance. Und an der einen oder anderen Stelle gebe es solche Perlen bereits, meint Frey.
Manch einer hält die Calyxo GmbH mit Sitz an der Sonnenallee 1a im Solar Valley für genau so eine Perle, wie sie sich Peter Frey wünscht.
Hinter einer unscheinbaren, weißen Fabrikfassade verbirgt sich am äußeren Rand des Solar Valley Industriegebiets tatsächlich das letzte Unternehmen, bei dem Solarzellen Made in Bitterfeld vom Band laufen. Mit Michael Bauer geht es hinein.
"Das ist unsere zweite Produktionslinie, die wir im letzten Jahr vollständig in Betrieb genommen haben. Sie hat eine Fläche von 15.000 Quadratmetern. Also es hat schon Fußballfelddimensionen, auf denen wir uns hier bewegen."
In Zukunft die Technologie weltweit vertreiben
Michael Bauer ist ein kleiner drahtiger Mittvierziger mit Brille, grauen Schläfen und blauem Pullunder überm Hemd. Der ehemalige Berater ist heute "Chief Technology Officer". Seine Begeisterung für den Job ist spürbar. Er glaubt zu wissen, warum gerade seine Firma "Überlebender des Solar Valley" ist.
"Wenn wir uns die Zahlen bei Calyxo anschauen, dann sind rund ein Drittel der Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung beschäftigt. Ich denke, das war in den anderen Fällen nicht unbedingt der Fall. So dass schon klar ist, dass Calyxo auch ein Technologieunternehmen ist."
Fünf Jahre nahm sich das Unternehmen und seine amerikanischen Investoren Zeit, um die Forschungsarbeit und die Bauzeit der neuen Produktionsanlage zu beenden. Das dabei gesammelte Know-how soll auch verkauft werden, erklärt Bauer.
"Diese Maschinen sind von uns selbst konstruiert und werden auch zum großen Teil von uns selbst hier hergestellt. Und das ist auch eine der strategischen Ausrichtungen von Calyxo, dass wenn wir profitabel sind und weiter wachsen wollen, dass wir in Zukunft auch die Technologie weltweit vertreiben wollen."
Ortswechsel. Fünf Autominuten entfernt arbeitet Hilmar Tiefel an seinem Neustart von Solar Valley. Mitten im Chemiepark Bitterfeld, zwischen Rohrleitungen, Fabrikhallen und Imbissbuden, führt Tiefel einen Betrieb, der die Solarkrise durchgestanden hat.
Schilder weisen den Weg zum Solar Valley  Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt).
Schilder weisen den Weg zum Solar Valley Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt). © picture alliance / dpa / Jens Woitas
Silicon Products, ein Zulieferbetrieb der Solarindustrie, sitzt in einem rechteckigen Bürogebäude, die Außenwand mit blau-glänzenden Silizium-Solarzellen gepflastert. Dahinter ragt eine Chemieanlage in die Höhe, die stark an eine Erdölraffinerie erinnert. Mit Tanks, Stahltürmen und einem Reaktorgebäude, in dem das Silizium bei einer chemischen Reaktion gewonnen wird.
Hilmar Tiefel, ein Bayer, den es vor Jahren in die Solarbranche nach Bitterfeld verschlug, liebt es, seine Anlage vorzustellen. Der Mann, Ende 50, hohe Stirn, tiefe Sorgenfalten, ist in seinem Element, wenn er das Ergebnis zeigt. Er nimmt einen mausgrauen Zylinder in die Hand, der von außen wie ein Maiskolben aussieht.
"Das Silizium ist letztendlich ein graues Halbleitermetall, schaut eigentlich ganz schön aus, schöne graue Kristalle. Könnte man sich damit anfreunden."
Und es ist der Stoff, aus dem auch heute noch die allermeisten Solarzellenträume sind. In dünne Platten geschnitten sind diese so genannten Silizium-Wafer Grundlage für Solarmodule. Weltweit. Dennoch reicht es für Tiefels Firma nicht, einfach nur ganz normales Silizium auf den Weltmarkt zu bringen. Zu groß die Konkurrenz aus Asien, zu klein die eigene Anlage. 300.000 Tonnen Silizium werden pro Jahr inzwischen verarbeitet. 1800 Tonnen schafft Tiefels Anlage pro Jahr maximal.
"Deshalb haben wir die letzten zwei Jahre starke Anstrengungen gemacht, zu diversifizieren, auch in andere Produkte oder in höherwertige Produkte."
Statt "Silizium von der Stange" hat sich das Unternehmen jetzt auf Silizium in unterschiedlichen Qualitätsstufen spezialisiert. Tiefels Anlage schafft es, Silizium-Stäbe in unterschiedlichsten Qualitätsstufen herzustellen, was nur wenigen anderen weltweit gelingt.
Ein Markt mit Zukunft?
Und auch jenseits der eigentlichen Produktion soll das Geschäft wachsen – jetzt vor allem mit Beratung und Coaching. Schon heute reisen Mitarbeiter als Berater zu anderen Silizium-Herstellern, schulen und begleiten dort den Aufbau der Produktion. Für Hilmar Tiefel ein Markt mit Zukunft.
"Jedes Jahr wird mehr Silizium im Solarmarkt gebraucht, das heißt, wir sprechen von Wachstumsraten von zehn, 15 oder 20 Prozent jedes Jahr. Wir haben sehr gute Ideen, und jetzt geht es darum, die auch in ein Produkt umzusetzen, dass wirtschaftlich produziert werden kann. Und das möchten wir hier in Bitterfeld produzieren."
Manfred Kressin, Ortsbürgermeister der einst heimlichen Solarhauptstadt Thalheim, ist zurückhaltend geworden, wenn er große Ankündigen hört. Sein Amtssitz ist eine alte Schule im Zentrum des 1400-Seelen-Dorfs. Kressin, Anfang 70, weißes, schütteres Haar und lässige Jeansjacke, war zu Zeiten des Solarbooms Geschäftsführer im Technologie und Gründerzentrum. Er hat viele kommen sehen.
"Bundeskanzler Helmut Kohl war hier, Herr Schröder war hier. Frau Merkel war noch nicht hier, aber alle anderen. Die Minister Sachen-Anhalts ohnehin, die haben sich zeitweilig die Hand gegeben hier. Wir hatten ja auch mal eine Zeit gehabt, da gab es jeden Monat einen neuen Spatenstich."
Der nächste logische Schritt: Unabhängig vom Stromnetz zu werden
Statt überzogener Erwartungen setzt er darauf, dass jetzt wieder echte Tüftler den Weg in die Region fänden. Schließlich gebe es noch vieles besser zu machen, sagt der Ortsbürgermeister augenzwinkernd und klingt dabei selbst wie ein potentieller Solar-Manager.
"Die Fotovoltaik-Industrie hatte den Standard der Autoindustrie von 1925. Da gab es noch kein entsprechendes Lenksystem, da gab es noch kein entsprechendes Navigationssystem, sowieso nicht, und alles das, was an technischen Dingen in der Entwicklung des Autos dazukam, Anti-Blockiersystem, bei den Bremsen, was alles im Nachgang dann entwickelt worden ist, all diese Dinge werden parallel auch in der Fotovoltaik-Industrie in entsprechenden Großprojekten mal ihren Einzug haben."
Dabei habe für ihn Solar Valley auch eine andere Bedeutung bekommen. Kressin arbeitet mit einstigen Solarpionieren daran, sein Dorf mittels Solar- und Windenergie und der entsprechenden Steuerungstechnik stromnetzunabhängig zu machen. Für ihn ist das der nächste logische Schritt.
"Nach Solar Valley kommt nicht ein Baustein, den man mit drei, vier Worten prägnant bezeichnen kann. Es ist ein Prozess, ein Strukturwandelprozess. Vielleicht ist eine Mischung aus verschiedenen hochgradigen Technologieentwicklungen."
Autobahnabfahrt Sollar Valley in der Region Bitterfeld
Autobahnabfahrt Sollar Valley in der Region Bitterfeld© dpa / picture alliance / Marc Tirl
Nicht Solar Valley, sondern die "Erneuerbare Energien"-Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg - das ist auch für Thies Schröder die Antwort auf diesen Strukturwandel. Schröder ist Mitglied der Energieavantgarde Anhalt, einem Netzwerk lokaler Akteure, die die Energiewende in der Region aktiv mitgestalten wollen. Und der knapp Fünfzigjährige mit wuscheligem, grauem Haar, schwarzem Jackett und Hemd ist Geschäftsführer der Ferropolis GmbH in Gräfenhainichen. Oft auch die "Stadt aus Eisen" genannt.
"Ferropolis ist ein Überbleibsel, allerdings ein sehr mächtiges Überbleibsel, aus den Zeiten des Braunkohletagebaus. Hier stehen 7000 Tonnen Stahl, in Form von fünf großen Braunkohlebaggern, die nichts mehr zu tun haben, könnte man meinen. Der Tagebau Golpa Nord, in dem diese Geräte tätig waren, ist 1990 ausgekohlt gewesen. Und dann wurde er stillgelegt."
Fünf alte Braunkohle-Bagger, im Halbkreis um eine Bühne angeordnet. Das ist die Kulisse für ein ganz besonderes Festivalgelände. Für Thies Schröder der perfekte Ort zum Feiern - und zum Nachdenken über unsere Energiezukunft.
"Das ist eben heute die Bedeutung dieser alten Bagger, sie sind nicht nur dazu da, Diskokugeln zu tragen, und die großen Festivals als Kulisse schöner zu machen, sondern sie sind eben auch Kulisse für technologischen Wandel und Veränderung."
"Reallabor" der Energiewende
Der Ansatz der Energieavantgarde: Die Region soll zum "Reallabor" der Energiewende werden – so wie sie beim Braunkohleabbau wie auch bei der industriellen Solarzellenproduktion Aktionsraum der Energiewelt war.
"Der Ansatz, den wir hier gefunden haben mit der Stiftung Bauhaus Dessau, mit den Stadtwerken aus der Region und mit vielen weiteren Partnern, ist der Frage nachzugehen, ob eine Energiezukunft, die in Zukunft viel dezentraler, viel kleinteiliger sein wird und sein kann im Vergleich zum Zeitalter der großen Kraftwerke, ob sie eine andere Auswirkung auf die Region und die regionale Wertschöpfung hat."
Wenn es heute etwas aus Solar Valley zu lernen gelte, sagt Schröder, dann vor allem, sich nie wieder einer einzigen Leittechnologie zu verschreiben.
"Wir wissen noch nicht, in welche technologische Zukunft wir en détail hineinlaufen. Wir müssen einen Transformationsprozess, und das ist der Übergang vom fossilen zum postfossilen Zeitalter, die Dekarbonisierung, wir müssen in einem solchen Transformationsprozess Entscheidungen treffen, beispielsweise als Stadtwerk, als Energieversorger, ohne schon zu wissen, welche Technologie en détail in den nächsten zehn, 20 Jahren tatsächlich zur Verfügung steht. Und das zeigt das Bild von Solar Valley, mit welcher Geschwindigkeit technologische Innovationen über Entwicklungen inzwischen hinwegfegen."
Die zerstörten Träume von Solar Valley: Nicht nur für die Region um Bitterfeld können sie daher ein Mahnmal für eine echte Energiewende werden.
Mehr zum Thema