Soile Isokoski bei der Intern. Hugo Wolf Akademie

Lieder für die Gattin

Die Sopranistin Soile Isokoski
Die Sopranistin Soile Isokoski © Heikki Tuuli/IHWA
16.02.2017
Sie ist eine renommierte Interpretin von Orchesterliedern, aber auch der intime Rahmen eines Liederabends ist ihr Metier. Bei der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in Stuttgart schlägt die Sopranistin Soile Isokoski den Bogen von der deutschen Romantik zur nordeuropäischen Liederwelt.
Die Internationale Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart ist ein Forum für die aparte Gattung des Kunstliedes. Zu Ehren ihres Namenspatrons präsentiert die Akademie regelmäßig Werke der großen Liedkomponisten von Schubert bis Schönberg. Aber sie setzt sich auch für das hierzulande wenig beachtete Liedrepertoire jenseits des deutschen Sprachraums ein, wo es erstaunlich viel zu entdecken gibt. Aber natürlich spielt auch der Namenspatron Hugo Wolf eine gewichtige Rolle im Konzertangebot der IHWA.
Mit Liedern aus dem "Italienischen Liederbuch" von Hugo Wolf beginnt denn auch die finnische Sopranistin Soile Isokoski ihr Konzert in der Staatsgalerie Stuttgart. Es folgen die eher selten zuhörenden "Gedichte der Königin Maria Stuart" von Robert Schumann und die "Drei Lieder der Ophelia" von Richard Strauss.
Im zweiten Teil des Konzerts macht uns Soile Isokoski dann mit der Liedkunst skandinavischer Komponisten bekannt. Nicht fehlen darf natürlich Edvard Grieg. Wie Richard Strauss, so war auch Grieg mit einer Sängerin verheiratet, was sich zweifellos positiv auf Griegs Liedproduktion auswirkte. Fünf Lieder aus verschiedenen Zyklen zeigen die Vielseitigkeit des norwegischen Nationalkomponisten. Hierzulande weitgehend unbekannt ist der finnische Komponist Toivo Kuula, der 1918 im Alter von nur 35 Jahren bei einem Streit von einem Offizier erschossen wurde. Auch Kuula war mit einer Sängerin verheiratet, in seinen zahlreichen Liedern verbindet er die musikalische Tradition von Sibelius mit Anklängen des französischen Impressionismus.
Den Abschluss des Konzerts bilden fünf Kinderlieder von Leonard Bernstein, zu denen der amerikanische Komponist von einer WG-Erfahrung im Jahr 1942 inspiriert wurde. Genervt von der ewigen Singerei rief seine Mitbewohnerin, eine Fabrikarbeiterin, verzweifelt aus "I hate Music!". Sein Liederzyklus ist die charmante Widerlegung der im Titel aufgestellten Behauptung.
Staatsgalerie Stuttgart
Aufzeichnung vom 12. Februar 2017
Hugo Wolf
Sechs Lieder aus dem "Italienischen Liederbuch"
Robert Schumann
Gedichte der Königin Maria Stuart op. 135
Richard Strauss
Drei Lieder der Ophelia op. 67
Edvard Grieg
Fünf ausgewählte Lieder
Toivo Kuula
Fünf ausgewählte Lieder
Leonard Bernstein
"I Hate Music!", A Cycle of Five Kid Songs

Soile Isokoski, Sopran
Ilkka Paananen, Klavier