Smart Farming

Die Zukunft der Landwirtschaft

06:36 Minuten
Ein Landwirt Florian sitzt am Steuer eines Treckers mit einem Tablet in der Hand.
Landwirtschaft 4.0 setzt auf moderne Technologie. (Symbolbild) © picture alliance / dpa / Friso Gentsch
Dominik Bellaire im Gespräch mit André Hatting · 08.12.2022
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Auf der Erde leben immer mehr Menschen. Deshalb braucht es auch immer mehr Fläche für die Landwirtschaft. Die Folgen für die Umwelt sind teils gravierend. Neue Technologien können Abhilfe schaffen.
Acht Milliarden Menschen leben mittlerweile auf dem Planeten. Die Lebensstandards steigen weiter an. Dementsprechend wird auch immer mehr Fläche für den Anbau von Lebensmitteln benötigt.
Damit nicht immer mehr Pestizide verwendet werden und die Biodiviersität nicht durch immer mehr Abrodung sinkt, muss Technologie eine größere Rolle in der Landwirtschaft einnehmen. Die Schlagworte hier sind Smart Farming und Landwirtschaft 4.0.

Was ist Smart Farming?

Durch den Einsatz von GPS können Flächen genau vermessen und die Landwirtschaftsmaschinen exakt gesteuert werden. Dazu kommen Prognosemodelle, die Probleme genau erkennen oder vorhersagen können. Dies führt zu einem gezielteren Einsatz von Pestiziden. Das spart Zeit und durch die GPS-Koordinaten auch Material. Dazu kommt, dass Flächen nicht so oft befahren werden müssen.

Welche Vorteile hat Smart Farming?

Der Landwirt Dominik Bellaire erzählt davon, dass er durch die genaue Positionierung exakte Schneisen in seine Weizenfelder schneiden kann, die zum Beispiel von der mittlerweile bedrohten Feldlerche als Start- und Landebahn genutzt werden.
Außerdem senkt die datengetriebene, präzise Ausbringung von Pestiziden deren Verbrauch drastisch. Dies hilft, den Insektenbestand zu sichern, die Biodiversität zu garantieren und Gewässer zu schützen.

Wieso hat sich Smart Farming noch nicht durchgesetzt?

Die Technik ist aktuell noch sehr teuer und die Ausbildung sehr aufwändig, sagt Dominik Bellaire. Umso wichtiger sei, dass die Bevölkerung diese Art von Landwirtschaft mit ihren hohen Standards unterstützt. Damit der Einsatz sich lohne, müssten die Menschen wieder mehr regional kaufen. Und Bellaire wirbt um Verständis:
"Ich fahre nicht mit der Spritze raus, weil ich irgendetwas Illegales machen oder irgendetwas töten möchte, sondern weil ich Lebensmittel hochwertig produzieren will. Dafür setzt man auch die Pflanzenschutzmittel ein. So viel wie nötig, so wenig wie möglich."
(hte)
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