Slowcore

Wie die Feuerwehr

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Spain: "Sargent Place", Glitterhouse Records © Glitterhouse Records
Von Carsten Beyer · 03.03.2014
Spain gelten als Vertreter des Slowcore, einer Musikrichtung, bei der alle Instrumente mehr oder weniger in Zeitlupe gespielt werden. Auf ihrem neuen Album "Sargent Place" legen die vier Musiker aus L.A. nun aber los wie die Feuerwehr. Für ihre Verhältnisse jedenfalls.
Seit mehr als 20 Jahren gibt es Spain, das Slowcore-Quartett um den Sänger und Bassisten Josh Haden. Das wichtigste Erkennungszeichen der Band über all die Jahre war immer ihre Langsamkeit: So intensiv, so eindringlich klang das, dass selbst der große Johnny Cash vor seinem Tod noch einen ihrer Songs ins Repertoire aufnahm.
Bandmitglieder kommen zur Geltung
Auf ihrem neuen Album "Sargent Place" haben Spain das Tempo aber doch zumindest ein wenig angezogen. Es gibt zwar noch immer viel Platz für Josh Hadens Falsett-Gesang und seine elaborierten Basslinien, aber diesmal kommen auch die anderen Bandmitglieder ein wenig stärker zur Geltung: Schlagzeuger Matt Mayhall beispielsweise oder Gitarrist Daniel Brummel, die beide erst seit dem Neustart der Band im Jahr 2007 mit von der Partie sind und die sich hier mehr und mehr von ihrem Bandleader emanzipieren.
Diesem neuen, etwas rockigeren Sound ist Produzenten Gus Seyffert zu verdanken, der unter anderem auch schon die Black Keys, Beck und Norah Jones produziert hat. Und Seyffert war es auch, der Josh Haden dazu überredet hat, auch mal ein paar Mitglieder seiner berühmten Familie ins Studio einzuladen. So zupft Papa Charlie bei der Ballade "You and I" den Kontrabass und bei "The Fighter" ist Schwester Petra an der Geige und im Backgroundchor zu hören.