Singende Kerzen zu Chanukka
Im Jüdischen Museum Berlin tritt Deutschlands einziges jüdisches Puppentheater auf, die bubales. Die bunten Puppen um Shlomo und sein Schaf Mendel erzählen - nicht nur Kindern - ihre Geschichte des Lichterfestes Chanukka.
Mama: "Oh – schönen guten Tag! Shlomo! Shlomo, der Mann von Radio ist gekommen ... Shlomo Es ist nichts vorbereitet, kein Tee auf dem Tisch und kein Gebäck!"
Shlomo: "Nu, Mama, jetzt mach doch mal ein bisschen halblang, der ist doch nicht zum Essen hier. Außerdem habe ich jetzt keine Zeit, ich muss Mendel Gassi führen."
Mama: "Aber ... aber das geht nicht – ein leerer Tisch! Das ist nicht gastfreundlich. So etwas bin ich nicht gewohnt, ich gehe in Küche und mache wenigstens einen Tee."
Während die Mama also in der Küche den Samowar anschmeißt, gehe ich durch das Jüdische Museum in Berlin. Hier sind die bubales zu Hause. Vom Foyer laufe ich die Treppe hinab, hinein in den Keller des verschachtelten Neubaus. Unscheinbar hinter einer Metalltür liegt hier der Manchester-Raum.
Es finden gerade die letzten Proben statt. Das Stück heißt ganz schlicht 'bubales'. Shlomo, der rothaarige Junge, bringt einem die Chanukka-Geschichte näher. Es geht also um das jüdische Lichterfest. An diesem Sonntag ist Premiere, aber die letzte Szene muss noch geändert werden.
Shlomit Tulgan und Rosanna Kruk sind die Puppenspielerinnen der bubales - und gleichzeitig das ganze Ensemble des Puppentheaters. Es ist eine Zwei-Frau-Show unter der Leitung von Shlomit Tulgan. Sie schrieb das Skript, nähte die Puppen und führt Regie.
"Ich habe schon immer gerne mit Puppen gespielt. Ich glaube, das fing an, als ich drei Jahre alt war. Ich weiß nicht, ich glaube, solange ich denken kann, habe ich eine Schwäche für das Puppentheater gehabt und irgendwann wurde das immer stärker, bis ich irgendwann bemerkte, dass Berlin ein jüdisches Puppentheater braucht und dann habe ich gedacht: 'So, jetzt - jetzt muss ich in die Sache reinsteigen.'"
Das tat sie dann auch: Shlomit Tulgan bestellte die Schnittmuster für die Puppen in Amerika. Sie kümmerte sich um die Finanzierung und baute die Bühne.
"Das eigentliche Debüt von bubales war 2010 mit 'Channukka-Knatsch bei den Cohens'. Und das war ein solcher Erfolg, dass eigentlich alle sechs Veranstaltungen komplett ausverkauft waren - in beiden Jahren. 2010 und 2011."
In diesem Jahr dreht sich die einstündige Geschichte um Shlomo und sein Haustier Mendel, das humorlose Schaf. Shlomo und das Schaf sind beste Freunde. Nur blöd, dass niemand außer Shlomo das Schaf sprechen hören kann. Nebenbei werden die Chanukka-Geschichte erzählt und jüdische Bräuche erklärt.
Für musikalische Abwechslung sorgt die Shamash-Band. Diese besteht aus bunten, singenden Kerzen des Chanukkaleuchters.
Ein Wunder ist geschehen vor langer, langer Zeit in einem Lande ganz, ganz weit. Drum feiern wir bis heute das Fest in jedem Jahr und das Fest, das nennt sich Chanukka. Das Licht des Tempels von Jeruschalaim brannte acht Tage lichterloh, obwohl es gab nur Öl für einen Tag und das machte alle Juden froh. Ja, das machte alle Juden froh.
Hinter der Bühne wird es eng. Zehn einzelne Puppen, der singende Leuchter, die beiden Frauen und ein iPad müssen sich gut zwei Quadratmeter hinter dem Vorhang teilen. Das verlangt auch von Rosanna Kruk viel Geschick.
"Ich fühle mich schon, wie eine multiple Persönlichkeit. Ja, das ist nicht einfach, in jeder Szene mit einer anderen Stimme der Person den Charakter zu geben, das ist schon eine Herausforderung. Das muss ja alles schnell gehen. Das kommt einfach so aus dem Herzen, weißt du, man muss es mögen und es macht einfach Spaß. Und es macht natürlich Spaß zu sehen, wie die Kinder darauf reagieren oder auch die Erwachsenen. Es geht ja auch um Inhalte und die kann man so ganz wunderbar vermitteln. Da bleibt auch wirklich etwas hängen - dauerhaft. Bei den Kleinen und bei den Großen."
Doch Zuschauer gibt es auch außerhalb des Museums. Die würfelförmige Puppenbühne kann nämlich auseinander genommen werden. Die bubales sind ein mobiles Puppentheater.
Shlomit Tulgan: "Wir haben die ganze Bühne, die Requisiten und die Puppen so designed, dass wir damit auch touren können, andere Institutionen besuchen können, Schulen, Kindergärten, Vereine ... "
Mama: "So, so, genug! Genug! Genug geredet, genug gearbeitet, ich decke jetzt Tisch mit Tee und Kekse und für junge Mann von Radio, ich habe Wodka und Hering - sie möchten, ja?
Mendel: "Mähh."
Mama: "Och, Shlomo, dein Schaf hat schon wieder auf den Teppich gemacht."
Shlomo: "Nu, Mama, jetzt mach doch mal ein bisschen halblang, der ist doch nicht zum Essen hier. Außerdem habe ich jetzt keine Zeit, ich muss Mendel Gassi führen."
Mama: "Aber ... aber das geht nicht – ein leerer Tisch! Das ist nicht gastfreundlich. So etwas bin ich nicht gewohnt, ich gehe in Küche und mache wenigstens einen Tee."
Während die Mama also in der Küche den Samowar anschmeißt, gehe ich durch das Jüdische Museum in Berlin. Hier sind die bubales zu Hause. Vom Foyer laufe ich die Treppe hinab, hinein in den Keller des verschachtelten Neubaus. Unscheinbar hinter einer Metalltür liegt hier der Manchester-Raum.
Es finden gerade die letzten Proben statt. Das Stück heißt ganz schlicht 'bubales'. Shlomo, der rothaarige Junge, bringt einem die Chanukka-Geschichte näher. Es geht also um das jüdische Lichterfest. An diesem Sonntag ist Premiere, aber die letzte Szene muss noch geändert werden.
Shlomit Tulgan und Rosanna Kruk sind die Puppenspielerinnen der bubales - und gleichzeitig das ganze Ensemble des Puppentheaters. Es ist eine Zwei-Frau-Show unter der Leitung von Shlomit Tulgan. Sie schrieb das Skript, nähte die Puppen und führt Regie.
"Ich habe schon immer gerne mit Puppen gespielt. Ich glaube, das fing an, als ich drei Jahre alt war. Ich weiß nicht, ich glaube, solange ich denken kann, habe ich eine Schwäche für das Puppentheater gehabt und irgendwann wurde das immer stärker, bis ich irgendwann bemerkte, dass Berlin ein jüdisches Puppentheater braucht und dann habe ich gedacht: 'So, jetzt - jetzt muss ich in die Sache reinsteigen.'"
Das tat sie dann auch: Shlomit Tulgan bestellte die Schnittmuster für die Puppen in Amerika. Sie kümmerte sich um die Finanzierung und baute die Bühne.
"Das eigentliche Debüt von bubales war 2010 mit 'Channukka-Knatsch bei den Cohens'. Und das war ein solcher Erfolg, dass eigentlich alle sechs Veranstaltungen komplett ausverkauft waren - in beiden Jahren. 2010 und 2011."
In diesem Jahr dreht sich die einstündige Geschichte um Shlomo und sein Haustier Mendel, das humorlose Schaf. Shlomo und das Schaf sind beste Freunde. Nur blöd, dass niemand außer Shlomo das Schaf sprechen hören kann. Nebenbei werden die Chanukka-Geschichte erzählt und jüdische Bräuche erklärt.
Für musikalische Abwechslung sorgt die Shamash-Band. Diese besteht aus bunten, singenden Kerzen des Chanukkaleuchters.
Ein Wunder ist geschehen vor langer, langer Zeit in einem Lande ganz, ganz weit. Drum feiern wir bis heute das Fest in jedem Jahr und das Fest, das nennt sich Chanukka. Das Licht des Tempels von Jeruschalaim brannte acht Tage lichterloh, obwohl es gab nur Öl für einen Tag und das machte alle Juden froh. Ja, das machte alle Juden froh.
Hinter der Bühne wird es eng. Zehn einzelne Puppen, der singende Leuchter, die beiden Frauen und ein iPad müssen sich gut zwei Quadratmeter hinter dem Vorhang teilen. Das verlangt auch von Rosanna Kruk viel Geschick.
"Ich fühle mich schon, wie eine multiple Persönlichkeit. Ja, das ist nicht einfach, in jeder Szene mit einer anderen Stimme der Person den Charakter zu geben, das ist schon eine Herausforderung. Das muss ja alles schnell gehen. Das kommt einfach so aus dem Herzen, weißt du, man muss es mögen und es macht einfach Spaß. Und es macht natürlich Spaß zu sehen, wie die Kinder darauf reagieren oder auch die Erwachsenen. Es geht ja auch um Inhalte und die kann man so ganz wunderbar vermitteln. Da bleibt auch wirklich etwas hängen - dauerhaft. Bei den Kleinen und bei den Großen."
Doch Zuschauer gibt es auch außerhalb des Museums. Die würfelförmige Puppenbühne kann nämlich auseinander genommen werden. Die bubales sind ein mobiles Puppentheater.
Shlomit Tulgan: "Wir haben die ganze Bühne, die Requisiten und die Puppen so designed, dass wir damit auch touren können, andere Institutionen besuchen können, Schulen, Kindergärten, Vereine ... "
Mama: "So, so, genug! Genug! Genug geredet, genug gearbeitet, ich decke jetzt Tisch mit Tee und Kekse und für junge Mann von Radio, ich habe Wodka und Hering - sie möchten, ja?
Mendel: "Mähh."
Mama: "Och, Shlomo, dein Schaf hat schon wieder auf den Teppich gemacht."