Singen für den guten Zweck
"Swinging Spirit" heißt ein Gospelchor aus dem Ortenaukreis. Alle Einnahmen der Konzerte werden gespendet. Über 100.000 Euro sind dabei schon gesammelt worden.
Swinging Spirit – der Gospelchor aus dem Schwarzwald tritt heute in der Kirche von Schutterwald auf. Alle Bänke sind voll besetzt und auch an den Seiten stehen Zuhörer. Die Konzerte sind beliebt, fast jeder in der Gegend hat schon einmal von diesem Chor gehört. Die Menschen klatschen mit, sind begeistert.
Vor dem Konzert. Chorleiter Peter Panizzi, Gemeinde-Referent und Seelsorger in Schutterwald, steht vor der kleinen gelben Kirche der Schwarzwaldgemeinde. Hier versammeln sich gerade alle Mitglieder. In gut einer Stunde beginnt der Auftritt. Der Tenor leitet von Beginn an, seit 1996, die Gruppe – mit Leidenschaft.
"Also Repertoirebogen geht so von den wirklich alten, klassischen Spirituals aus den Anfängen, aus der Sklavenzeit. Also "Go down Moses" oder "Swing Low Sweet Chariot". Also das ist so unser Schwerpunkt, weil da einfach diese alten Spirituals eine richtige Kraft ausstrahlen."
Mitmachen kann jeder, der will. Die Sängerinnen und Sänger kommen aus dem ganzen Landkreis. Geprobt wird jeden Montag in einer Schule.
"Das ist mein allererstes Konzert, deswegen bin ich auch ein bisschen aufgeregt. Ich bin Jana Schmerbauch, singe im Sopran und bin 29 Jahre alt.
Ich war sehr überrascht, als ich hörte, der Chor hat 70 oder 80 Mitglieder. Ich kannte nur sehr kleine Kirchenchöre, mit zwölf oder fünfzehn Personen. Dann dachte ich: Hui, große Gruppe! Da ist es sicherlich nicht einfach. Aber die Stimmung ist toll. Das Alter ist ja wirklich querbeet. Von ziemlich jung bis auch ältere, ja, Mitglieder und Sänger und Sängerinnen. Man freut sich, sich bei den Proben zu sehen. Sitzt auch nach den Proben häufig noch zusammen. Jemand bringt einen Kuchen mit. Das ist wirklich nicht nur ein Verein oder eine Interessensgemeinschaft – es verbindet noch mehr!"
In der Kirche. Vor dem Altar haben sich gut 60 Chormitglieder aufgestellt. Alle sind in schwarz gekleidet, tragen bunte Schals. Die sind ganz besonders, sagt Panizzi, die wurden extra für uns in Ghana handgefertigt. Mit ernstem Blick wendet er sich zu seinen Sängerinnen und Sängern, hält eine Stimmgabel in der Hand und gibt Anweisungen.
"Also! Jetzt machen wir gerad mal des "I want to be ready"!"
Zu Beginn war das ganze nur ein kleines Gospelprojekt an der Volkshochschule, erzählt Heinz Kaufmann. Doch dann hätten alle weitermachen wollen. Der 68-jährige Tenor ist seitdem im Vorstand. Der wohl emotionalste Auftritt, erzählt der Grafiker, war der für die Opfer der Tsunamikatastrophe von 2005. Ganz spontan wurde das Konzert organisiert.
"Also, wir haben schon ganz oft gehört, dass Leute in Konzerten sogar weinen. Ja, also das sagt einfach... Die fühlen sich mitgenommen, die sind sehr sehr ergriffen. Auch dann, es rufen Leute an oder man erfährt dann, man hat Rückmeldungen, dass die Leute wirklich etwas erleben bei uns!"
"Hallejulia – Haaa! Extrem kurz singen! Voll vorne raus! Ihr seid, theologisch gesehen seid Ihr die Verkünder. Ihr sagt: hier, wir glauben jetzt daran, er ist der von den Toten, der Allmächtige und so weiter. Ihr seid das! Ihr verkündet das."
Jeder Auftritt des Chores ist für einen guten Zweck. In den letzten Jahren wurden insgesamt um die 100.000 Euro gesammelt. Bariton Hans Jürgen Vogt, 52 Jahre alt, hat sich gerade deswegen für "Swinging Spirit" entschieden. Die Auswahl an Chören hier in der Gegend ist groß, meint er. Aber das hier sei was Besonderes.
"Ob das jetzt ein Hospiz ist oder ein Behindertenheim oder sonst eine karitative Einrichtung. Man muss die unterstützen, weil die haben da jeden Cent schon notwendig."
Das Konzert in der Kirche von Schutterwald ist in vollem Gange. Heute ist ausnahmsweise auch ein Blasorchester mit dabei. Gesammelt wird für die Restaurierung des Altars. Knapp eineinhalb Stunden dauert das Konzert. Jana Schmerbauch, die heute ihren ersten Auftritt hat, steht in der dritten Reihe. Sie hat hier ihren Chor gefunden.
"Sensationell! Ich bin noch ganz hin und weg. Gänsehaut pur. Ich glaube dieser Klang in der Kirche ist auch wirklich toll. Ich bin, ja, ganz glückseelig."
Immer mehr Menschen in Deutschland singen im Chor. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft deutscher Chorverbände (ADC) stellt Deutschlandradio Kultur jeden Freitag um 10:50 Uhr im Profil Laienchöre aus der ganzen Republik vor: Im "Chor der Woche" sollen nicht die großen, bekannten Chöre im Vordergrund stehen, sondern die Vielfalt der "normalen" Chöre in allen Teilen unseres Landes: mit Sängern und Sängerinnen jeden Alters, mit allen Variationen des Repertoires, ob geistlich oder weltlich, ob klassisch oder Pop, Gospel oder Jazz und in jeder Formation und Größe.
Vor dem Konzert. Chorleiter Peter Panizzi, Gemeinde-Referent und Seelsorger in Schutterwald, steht vor der kleinen gelben Kirche der Schwarzwaldgemeinde. Hier versammeln sich gerade alle Mitglieder. In gut einer Stunde beginnt der Auftritt. Der Tenor leitet von Beginn an, seit 1996, die Gruppe – mit Leidenschaft.
"Also Repertoirebogen geht so von den wirklich alten, klassischen Spirituals aus den Anfängen, aus der Sklavenzeit. Also "Go down Moses" oder "Swing Low Sweet Chariot". Also das ist so unser Schwerpunkt, weil da einfach diese alten Spirituals eine richtige Kraft ausstrahlen."
Mitmachen kann jeder, der will. Die Sängerinnen und Sänger kommen aus dem ganzen Landkreis. Geprobt wird jeden Montag in einer Schule.
"Das ist mein allererstes Konzert, deswegen bin ich auch ein bisschen aufgeregt. Ich bin Jana Schmerbauch, singe im Sopran und bin 29 Jahre alt.
Ich war sehr überrascht, als ich hörte, der Chor hat 70 oder 80 Mitglieder. Ich kannte nur sehr kleine Kirchenchöre, mit zwölf oder fünfzehn Personen. Dann dachte ich: Hui, große Gruppe! Da ist es sicherlich nicht einfach. Aber die Stimmung ist toll. Das Alter ist ja wirklich querbeet. Von ziemlich jung bis auch ältere, ja, Mitglieder und Sänger und Sängerinnen. Man freut sich, sich bei den Proben zu sehen. Sitzt auch nach den Proben häufig noch zusammen. Jemand bringt einen Kuchen mit. Das ist wirklich nicht nur ein Verein oder eine Interessensgemeinschaft – es verbindet noch mehr!"
In der Kirche. Vor dem Altar haben sich gut 60 Chormitglieder aufgestellt. Alle sind in schwarz gekleidet, tragen bunte Schals. Die sind ganz besonders, sagt Panizzi, die wurden extra für uns in Ghana handgefertigt. Mit ernstem Blick wendet er sich zu seinen Sängerinnen und Sängern, hält eine Stimmgabel in der Hand und gibt Anweisungen.
"Also! Jetzt machen wir gerad mal des "I want to be ready"!"
Zu Beginn war das ganze nur ein kleines Gospelprojekt an der Volkshochschule, erzählt Heinz Kaufmann. Doch dann hätten alle weitermachen wollen. Der 68-jährige Tenor ist seitdem im Vorstand. Der wohl emotionalste Auftritt, erzählt der Grafiker, war der für die Opfer der Tsunamikatastrophe von 2005. Ganz spontan wurde das Konzert organisiert.
"Also, wir haben schon ganz oft gehört, dass Leute in Konzerten sogar weinen. Ja, also das sagt einfach... Die fühlen sich mitgenommen, die sind sehr sehr ergriffen. Auch dann, es rufen Leute an oder man erfährt dann, man hat Rückmeldungen, dass die Leute wirklich etwas erleben bei uns!"
"Hallejulia – Haaa! Extrem kurz singen! Voll vorne raus! Ihr seid, theologisch gesehen seid Ihr die Verkünder. Ihr sagt: hier, wir glauben jetzt daran, er ist der von den Toten, der Allmächtige und so weiter. Ihr seid das! Ihr verkündet das."
Jeder Auftritt des Chores ist für einen guten Zweck. In den letzten Jahren wurden insgesamt um die 100.000 Euro gesammelt. Bariton Hans Jürgen Vogt, 52 Jahre alt, hat sich gerade deswegen für "Swinging Spirit" entschieden. Die Auswahl an Chören hier in der Gegend ist groß, meint er. Aber das hier sei was Besonderes.
"Ob das jetzt ein Hospiz ist oder ein Behindertenheim oder sonst eine karitative Einrichtung. Man muss die unterstützen, weil die haben da jeden Cent schon notwendig."
Das Konzert in der Kirche von Schutterwald ist in vollem Gange. Heute ist ausnahmsweise auch ein Blasorchester mit dabei. Gesammelt wird für die Restaurierung des Altars. Knapp eineinhalb Stunden dauert das Konzert. Jana Schmerbauch, die heute ihren ersten Auftritt hat, steht in der dritten Reihe. Sie hat hier ihren Chor gefunden.
"Sensationell! Ich bin noch ganz hin und weg. Gänsehaut pur. Ich glaube dieser Klang in der Kirche ist auch wirklich toll. Ich bin, ja, ganz glückseelig."
Immer mehr Menschen in Deutschland singen im Chor. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft deutscher Chorverbände (ADC) stellt Deutschlandradio Kultur jeden Freitag um 10:50 Uhr im Profil Laienchöre aus der ganzen Republik vor: Im "Chor der Woche" sollen nicht die großen, bekannten Chöre im Vordergrund stehen, sondern die Vielfalt der "normalen" Chöre in allen Teilen unseres Landes: mit Sängern und Sängerinnen jeden Alters, mit allen Variationen des Repertoires, ob geistlich oder weltlich, ob klassisch oder Pop, Gospel oder Jazz und in jeder Formation und Größe.