Über den Verlust der Stimme

Wenn der Druck zu groß wird

Nigel Short sitzt in einer Kirchennische und lächelt in die Kamera.
Glück im Unglück: Nigel Short verlor seine Stimme und konnte mit seinem Chor Tenebrae ins Dirigierfach wechseln. © Chris O’Donovan
Moderation: Haino Rindler im Gespräch mit Nigel Short, Sänger und Ensembleleiter · 16.11.2022
Lampenfieber, Angst vor dem Versagen, Burnout. Darüber spricht man nicht unter Musikern. Und doch tragen Musikerinnen und Musiker ein besonders hohes Risiko, unter Depressionen und Angststörungen zu leiden. Und dann kann die Katastrophe folgen: die Stimme bleibt weg.
Unter Sängerinnen und Sängern dürfte das Wegbleiben der Stimme noch verbreiteter sein, denn sie arbeiten mit ihrer Stimme, einem organischen Instrument, das Umwelteinflüssen stärker ausgesetzt ist als jedes mechanische Instrument.
Als Nigel Short sich 1993 den King’s Singers anschloss, ahnte er nicht, dass er einige Jahre später die Karriere als Sänger wieder an den Nagel würde hängen müssen. Er fühlte sich mit Anfang 30 emotional leer, ausgebrannt, unmotiviert und konnte nicht mehr weiter singen. In einem Profiensemble, das die Hälfte des Jahres Konzerte gibt, ist das ein game changer.

Dem Gesang weiter treu geblieben

Er entschied sich damals, als ungelernter Dirigent den Tenebrae Choir zu gründen, denn die Idee von Klang, die war geblieben, auch wenn die Stimme nicht mehr wollte.
Mit welchen Ängsten haben Musikerinnen und Musiker zu kämpfen? Wie reagiert die Stimme auf Stress? Und welche Strategien hat Short für sich persönlich entwickelt? Unter anderem darüber spricht der nunmehr erfolgreiche Chorleiter Nigel Short in der Sendung.
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