Silbermann-Tage

Böhmische Netzwerke

Das Prager Ensemble Collegium Marianum in der Kirche in Seiffen
Das Prager Ensemble Collegium Marianum in der Bergkirche Seiffen © Karsten Blüthgen/Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V.
07.10.2015
Mehrere Jahrhunderte lang war es das "Konservatorium Europas" - Böhmen mit seiner Hauptstadt Prag. Bei den Gottfried-Silbermann-Tagen im sächsischen Erzgebirge gab es eine Auswahl unbekannter Musik aus Böhmen.
Prag und Dresden standen sich in der Barockzeit noch näher, als die ohnehin nicht besonders große geographische Distanz vermuten lässt. Das mag darin begründet liegen, dass böhmische Musiker an den herausragenden Höfen Europas hoch angesehen und dementsprechend gefragt waren. Die Musiker aus Prag und dem böhmischen Land, die Karriere machen wollten, strebten nach Wien oder nach Dresden. Und Musiker aus deutschen Ländern wiederum, die auf ihr Können wirksam aufmerksam machen wollten, lancierten ihre Musik an den Prager Hof und dessem Umfeld oder versuchten dort eine Stelle zu bekommen.
Der später in Zerbst wirkende Johann Friedrich Fasch arbeitete ein Jahr lang in Prag. AuchFrantišek Jiránek, Johann Georg Orschler und František Tůma haben in der Moldau-Metropole für Musik gesorgt. Und selbst noch Wolfgang Amadeus Mozart hat später in Prag seinen "Don Giovanni" aus der Taufe gehoben.
Das in Prag ansässige Collegium Marianum setzt sich mit dem Erbe seiner Stadt auseinander und zeigt die Reichhaltigkeit und die Vernetzung der Prager Musikszene. Werke aus der Barockzeit brachte es bei seinem Gastspiel bei den Erzgebirgischen Silbermann-Tagen in der Bergkirche Seiffen zu Gehör.
Silbermann-Tage
Bergkirche Seiffen
Aufzeichnung vom 6. September 2015
František Jiránek
Concerto per il flauto traverso in D
Johann Georg Orschler
Trio per due violini e basso continuo
Johann Friedrich Fasch
Sonata in D
František Tůma
Partita à 4 in d
Josef Antonín Gurecký
Sonata in D "fatta a Dresda"
Antonio Vivaldi
Concerto per il Flauto Traverso "Il Gran Mogol" RV 431a
Collegium Marianum, Prag