Sieben Wissenschaftler sollen documenta beraten

Sieben Wissenschaftler sollen die wegen Antisemitismus in die Schlagzeilen geratenen Ausstellung documenta ab sofort fachlich beraten. Vorsitzende des Gremiums soll die Chefin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Nicole Deitelhoff, werden. Das teilten die Gesellschafter der documenta, die Stadt Kassel und das Land Hessen, mit. Zum Team gehören auch die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermannn, die Professorin für Diskriminierung an der Frankfurt University of Applied Sciences, Julia Bernstein, und die Psychologin Marina Chernivsky, die das Kompetenzzentrum für Prävention der Zentralen Wohlfahrtsstelle der Juden leitet. Wissenschaftlich begleitet wird die documenta zudem vom Historiker Peter Jelavich von der Johns-Hopkins-University in Baltimore (USA), dem Rechtswissenschaftler Christoph Möllers von der Berliner Humboldt-Universität sowie dem Historiker Facil Tesfaye, Professor an der School of Modern Languages and Cultures der Universität Hongkong. Die fachwissenschaftliche Begleitung gehört zu den Maßnahmen, die der Aufsichtsrat der documenta wegen des Eklats um antisemitische Darstellungen bei der Schau beschlossen hatte. Ziel ist es demnach, "auch in Zukunft der documenta ihren weltweit einzigartigen Rang als Ausstellung für zeitgenössische Kunst in Kassel zu sichern". Die Wissenschaftler sollen Abläufe, Strukturen und Rezeptionen analysieren und Empfehlungen für die Aufarbeitung geben. Vergangene Woche waren erneut als antisemitisch kritisierte Darstellungen gefunden worden. Zuvor hatte die Präsentation des Banners "People's Justice" des indonesischen Künstlerkollektives Taring Padi mit antisemitischen Bildern für einen Skandal gesorgt.