Sieben Cent Schuldenabbau pro Sekunde
Während die Bundesrepublik Deutschland pro Sekunde etwa 2000 Euro neue Schulden anhäuft, baut die niederrheinische Stadt Langenfeld im selben Zeitraum Schulden ab. Seit 1986 arbeitet die Gemeinde mit einem rigiden Sparprogramm an ihrem Ziel, die erste schuldenfreie Stadt Deutschlands zu werden. Die Bürger der Stadt sind stolz darauf.
Kind 1 (beschreibt Schulden): "Leute, die sich das Geld von anderen leihen und das nicht zurückzahlen."
Kind 2: "Dann haben die Leute Schulden. Man muss das sparen, bis man es hat."
So ist das im rheinischen Langenfeld, im Flachland zwischen Köln und Düsseldorf. Was Schulden sind, das wissen selbst die Kleinsten. Und sie wissen auch: Schulden sind das, was die anderen haben. Ende kommenden Jahres, pünktlich zum 60. Gründungsjubiläum, will Langenfeld mit seinen 59.000 Einwohnern bei keiner Bank mehr in der Kreide stehen. Und darauf sind hier alle stolz.
"Die erste schuldenfreie Stadt Deutschlands" - mit diesem Etikett wird sich Langenfeld dann schmücken - und damit auch Investoren anlocken. Unweit des Rathauseingangs hat der Bürgermeister eine digitale Uhr anbringen lassen Leuchtziffern zeigen abwechselnd die Schuldenentwicklung in Deutschland, Nordrhein-Westfalen und Langenfeld. Pro Sekunde türmt der deutsche Staat über 2000 Euro Schulden auf einen bereits billardenhohen Berg, während Langenfeld sieben Cent abbezahlt, von derzeit gerade mal noch 4,5 Millionen Euro Schulden.
Als die Pro-Kopf-Verschuldung im vergangenen Jahr unter 100 sank, luden die Stadtobersten zur U100-Sekt-Party ins Festzelt. Viele Langenfeldern feierten mit, wie die stellvertretende Bürgermeisterin Marion Prell schwärmt.
"Das hat eigentlich gezeigt, dass die Bürger in dieser Stadt diesen Prozess auch annehmen und honorieren, dass die Stadtväter- und Mütter sagen: Wir gehen nach der alten Hausmädchenrechnung vor, das, was wir haben, können wir ausgeben, aber wir gehen nicht darüber hinaus, wir wollen keine Neuverschuldung haben. Und das Gefühl in dieser Stadt ist einfach gut."
Auf den Straßen der Innenstadt, zwischen Einkaufsgalerie, Kulturzentrum und der Baustelle für ein neues Shopping Center, hat trotz des Sparkurses der vergangenen 20 Jahre keiner das Gefühl, auf etwas verzichtet zu haben.
"Hier wird viel gebaut, die Schule renoviert, also man sieht, hier passiert was."
Kritischer ist da Helmut Konrad, der für die Grünen im schwarz dominierten Stadtrat sitzt. Alle Fraktionen hätten den Sparkurs grundsätzlich unterstützt, sagt er, aber darüber, wie mit dem wenigen Geld gehaushaltet werden sollte, darüber gab es schon auch mal Streit:
"Wir würden uns natürlich wünschen, dass auf dem Gebiet der Verkehrsberuhigung mehr geschähe oder im Bereich der Jugendpolitik, ein zweites Jugendzentrum hier zu errichten, das hat man mal versprochen, ist aber nie hergestellt worden."
Und schließlich, merkt er an, hat Langenfeld ja auch ein ideale Ausgangslage, um seine Schulden abzubezahlen. Mit einer Handvoll Autobahnanschlüssen, zwischen zwei Ballungszentren gelegen - kein Wunder, dass sich hier viele Mittelständler niedergelassen und die Stadtkasse gefüllt haben. Andere Städte hätten's da sicher schwerer. Ein Seitenhieb gegen die Stadtoberen, dem Stolz der Bürger tut das freilich keinen Abbruch.
"Das ganze Land sollte schuldenfrei sein. Einer muss ja der erste sein - und das sind wir. Das ist doch schön."
Kind 2: "Dann haben die Leute Schulden. Man muss das sparen, bis man es hat."
So ist das im rheinischen Langenfeld, im Flachland zwischen Köln und Düsseldorf. Was Schulden sind, das wissen selbst die Kleinsten. Und sie wissen auch: Schulden sind das, was die anderen haben. Ende kommenden Jahres, pünktlich zum 60. Gründungsjubiläum, will Langenfeld mit seinen 59.000 Einwohnern bei keiner Bank mehr in der Kreide stehen. Und darauf sind hier alle stolz.
"Die erste schuldenfreie Stadt Deutschlands" - mit diesem Etikett wird sich Langenfeld dann schmücken - und damit auch Investoren anlocken. Unweit des Rathauseingangs hat der Bürgermeister eine digitale Uhr anbringen lassen Leuchtziffern zeigen abwechselnd die Schuldenentwicklung in Deutschland, Nordrhein-Westfalen und Langenfeld. Pro Sekunde türmt der deutsche Staat über 2000 Euro Schulden auf einen bereits billardenhohen Berg, während Langenfeld sieben Cent abbezahlt, von derzeit gerade mal noch 4,5 Millionen Euro Schulden.
Als die Pro-Kopf-Verschuldung im vergangenen Jahr unter 100 sank, luden die Stadtobersten zur U100-Sekt-Party ins Festzelt. Viele Langenfeldern feierten mit, wie die stellvertretende Bürgermeisterin Marion Prell schwärmt.
"Das hat eigentlich gezeigt, dass die Bürger in dieser Stadt diesen Prozess auch annehmen und honorieren, dass die Stadtväter- und Mütter sagen: Wir gehen nach der alten Hausmädchenrechnung vor, das, was wir haben, können wir ausgeben, aber wir gehen nicht darüber hinaus, wir wollen keine Neuverschuldung haben. Und das Gefühl in dieser Stadt ist einfach gut."
Auf den Straßen der Innenstadt, zwischen Einkaufsgalerie, Kulturzentrum und der Baustelle für ein neues Shopping Center, hat trotz des Sparkurses der vergangenen 20 Jahre keiner das Gefühl, auf etwas verzichtet zu haben.
"Hier wird viel gebaut, die Schule renoviert, also man sieht, hier passiert was."
Kritischer ist da Helmut Konrad, der für die Grünen im schwarz dominierten Stadtrat sitzt. Alle Fraktionen hätten den Sparkurs grundsätzlich unterstützt, sagt er, aber darüber, wie mit dem wenigen Geld gehaushaltet werden sollte, darüber gab es schon auch mal Streit:
"Wir würden uns natürlich wünschen, dass auf dem Gebiet der Verkehrsberuhigung mehr geschähe oder im Bereich der Jugendpolitik, ein zweites Jugendzentrum hier zu errichten, das hat man mal versprochen, ist aber nie hergestellt worden."
Und schließlich, merkt er an, hat Langenfeld ja auch ein ideale Ausgangslage, um seine Schulden abzubezahlen. Mit einer Handvoll Autobahnanschlüssen, zwischen zwei Ballungszentren gelegen - kein Wunder, dass sich hier viele Mittelständler niedergelassen und die Stadtkasse gefüllt haben. Andere Städte hätten's da sicher schwerer. Ein Seitenhieb gegen die Stadtoberen, dem Stolz der Bürger tut das freilich keinen Abbruch.
"Das ganze Land sollte schuldenfrei sein. Einer muss ja der erste sein - und das sind wir. Das ist doch schön."