Sibylle Berg

Keine peinlichen Momente!

Die Schriftstellerin Sibylle Berg auf der Leipziger Buchmesse im Jahr 2004.
Schriftstellerin Sibylle Berg: Mischung aus "Quatsch, Humor und ein bisschen Traurigkeit" © Deutschlandradio - Bettina Straub
Moderation: Vladimir Balzer · 18.10.2014
Wie sieht ein gelungener Theaterabend aus? Warum sind Frauen träge? Und ist das "social freezing" zeitgemäß? Fragen, die die Autorin Sibylle Berg alle bei uns in einem einzigen Interview beantwortet hat.
Sibylle Berg hat im Deutschlandradio Kultur die wichtigsten Ingredienzien eines gelungenen Theaterabends benannt: Keine peinlichen Momente, keine schreienden Schauspieler, keine Langeweile und eine gute Mischung "aus viel Quatsch, Humor und ein bisschen Traurigkeit". Zudem braucht Berg "vielleicht" auch noch einen Gedanken, "der fünf Minuten anhält", um gern ins Theater zu gehen. Im besten Fall sei Theater gelungene Unterhaltung, meint sie. Sie selbst habe dort aber oft "Qual-Gefühle".
"Die AfD wurde von einem Mann gegründet, lässt sich unzweifelhaft sagen"
Dass sie sich in ihrem neuen Stück "Viel gut essen" mit überforderten Männern beschäftigt, begründete sie damit, dass Männer in ihrer Empörung lauter sind und die derzeitigen Rückwärtsbewegungen anführen. "Die AfD wurde von einem Mann gegründet, lässt sich unzweifelhaft sagen." Bei den Frauen sei es einer weiblichen Trägheit geschuldet, "dass die sich nicht so hervortun". Sie würden sehr oft noch von Männern geführt. Bei Protestmärschen gegen Abtreibung latschten Frauen genauso mit – sie seien aber weniger auffällig.
"Social freezing": Kindergärten statt "teuer Eierchen entnehmen"
Das Einfrieren von Eizellen, um erst mal Karriere zu machen, findet Berg überraschenderweise erst mal "ganz gut" – solange das "social freezing" nicht zum Zwang wird. Doch vielleicht sei der Ansatz auch "doof", räumt sie ein: Man könne ja auch mit neuen Kindergärten dafür sorgen, dass Frauen Kinder bekommen und Karriere machen können - "statt jetzt teuer Eierchen zu entnehmen".
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