Shootingstar der amerikanischen Literaturszene

27.02.2007
American Streber wird Jonathan Safran Foer genannt - der amerikanische Shootingstar, der mit seinem Roman "Alles ist erleuchtet" 2002 die Literaturszene überraschte. Ein "atemberaubendes Talent" bescheinigten ihm die Kritiker und nannten ihn den Vertreter einer neuen Literatur - angesiedelt zwischen dem Familienroman eines Jonathan Franzen und dem magischen Realismus Gabriel Garciá Marquez.
In "Alles ist erleuchtet" erzählt Jonathan Safran Foer die Geschichte eines jungen Amerikaners, der in der Ukraine nach der Frau sucht, die seinen Großvater vor den Nazis gerettet haben soll. Erzählt wird auch die Geschichte des jüdischen Schtetls Trachimbrod, aus der die Familie der Hauptfigur stammt. Und die trägt nicht zufällig den Namen Jonathan Safran Foer: Bevor er die Reise im Buch beschreibt, hat sich der Autor selbst in die Ukraine aufgemacht, um die Vergangenheit seiner eigenen Familie zu ergründen.

Der zweite Roman von Jonathan Safran Foer, "Extrem laut und unglaublich nah", 2005 im Deutschen erschienen, kreist um ein ähnliches Motiv: Der neunjährige Oskar Schell verliert seinen Vater bei den Terroranschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001. Er begibt sich daraufhin auf einen Streifzug durch New York - mit dem Ziel, mehr über das Leben seines Vaters zu lernen und ihm dadurch nah zu sein. Diese Handlung verknüpft Foer auch hier mit Historie. So wird gleichzeitig erzählt, wie Oskars Großeltern nach dem Bombenangriff auf Dresden 1945 nach New York fliehen mussten.

Familiengeschichten, die eingebettet sind in die Katastrophen des 20. und 21. Jahrhunderts: das ist das Erfolgsrezept von Jonathan Safran Foer. Eine Millionen Euro bekam er für seinen zweiten Roman im Voraus, sein erster Roman, "Alles ist erleuchtet" wurde unlängst in Hollywood verfilmt.
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