T.Raumschmiere ist einer der Künstler, die auf dem Pop-Kultur Festival 2017 in Berlin auftreten. Der Deutschlandfunk Kultur hat eine Medienkooperation mit dem Festival, wir berichten an allen Tagen über die Veranstaltung.
"Wir machen das, woran wir glauben"
Marco Haas im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 25.08.2017
Einfach nur gute Musik, und die am besten elektronisch: So arbeitet Marco Haas, besser bekannt als T.Raumschmiere, bei seinem Label "Shitkatapult". Er glaubt an Vinyl, aber nicht an die Wiederkehr der Kassette. Er tritt beim Pop-Kultur Festival in Berlin auf.
Marco Haas alias T.Raumschmiere hat 1997 sein Indie-Label Shitkatapult gegründet. Zuerst gab es raue Gitarren, dann eine ganze Weile nichts, heute geht es sehr elektronisch zu mit Apparat als der große Star des Labels. Haas' war Ende der 90er-Jahre in guter Gesellschaft, fast zeitgleich entstanden weitere Indie-Labels, darunter auch Monika Enterprise oder Karaoke Kalk. Das hatte einen Grund: "Damals gab es den Drang, neue Dinge auszuprobieren, neue Sachen zu verbreiten", erzählt Haas. "Ich kam aus dem Punkrock und wollte einfach mal was anderes machen, hab mir gedacht: Wir machen einfach mal was Elektronisches und vor allem: Wir machen mal unser eigenes Ding!"
Geld war nicht Antrieb: "Wir reden nicht von Millionen von Euros. Wir haben Spaß, wir machen das, woran wir glauben, und das ist das Wichtigste in diesem ganzen Business."
In Zukunft weiterhin viel Vinyl
In den letzten 20 Jahren hat sich die Branche sehr verändert - und die Labels selbst mussten ein bisschen vernünftiger werden: "Früher haben wir einfach nur die Sachen veröffentlicht, weil die Leute unsere Freunde waren. Heute würden wir das nicht mehr machen, weil wir natürlich auch Angestellte haben, die wir bezahlen müssen. Insofern spielt auch ein kleiner Qualitätsfaktor eine Rolle", gibt Haas zu.
Und wo geht es in Zukunft hin? "Die Vinyl-Geschichte wird weiter aufgehen", ist Haas überzeugt. "Weil man durch das Vinyl kleine Liebhaberstücke produziert und formt." Und Kassetten? Da ist Haas ganz klar: "Kassetten, das ist ein Hipsterscheiß, der mich überhaupt nicht interessiert!"
