Senkrecht in die Lüfte
Helikopter werden vor allem im Rettungswesen, bei der Polizei und für schwierige Transporte eingesetzt. Der bedeutende Fortschritt für die Flugtechnik begann 1907 mit einem kleinen Hüpfer.
"Das Flugzeug ist überhaupt nichts, wenn es sich nicht wie ein Kolibri senkrecht auf und ab bewegen und wie ein Kolibri auf der Stelle schweben kann."
Der geniale amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison war offenbar wenig beeindruckt, als er 1903 von dem ersten erfolgreichen motorgetriebenen Flugversuch hörte. Wie viel begeisternder dagegen die Idee, sich aus dem Stand in die Luft schwingen zu können! Schon Leonardo da Vinci entwarf 1490 eine Maschine, die mit waagerecht rotierenden Segeln Auftrieb erzeugen und fliegen sollte. Seine Flugspirale gilt als erster Versuch, einen Hubschrauber zu bauen. Allerdings ist es bei der Zeichnung geblieben.
Praktisch ging man dann erst wieder Anfang des 20. Jahrhunderts zu Werk - diesmal wetteiferten gleich mehrere Konstrukteure in einem Kopf-an-Kopf-Rennen um den Erfolg: Im September 1907 bauten in Nordfrankreich die Gebrüder Bréguet einen Helikopter, der von vier Rotoren angetrieben wurde. Er stieg tatsächlich auch ein Stück in die Luft. Doch gelten diese Versuche noch nicht als erster freier Flug, weil dabei eine Hilfsmannschaft am Boden die Maschine mit Seilen festhielt, um ein Umkippen in der Luft zu verhindern.
Zur gleichen Zeit, gar nicht weit entfernt, bastelte der französische Fahrradhersteller Paul Cornu eine Art "fliegendes Fahrrad" mit Verbrennungsmotor und paddelartigen Schaufelblättern. Und ihm gelang es tatsächlich, diesen Hubschrauber in die Luft zu bringen und zu steuern - am 13. November 1907 in der Nähe von Lisieux in der Normandie.
"Zwar nur 30 Zentimeter und auch nur 20 Sekunden lang, aber trotzdem leistete Cornu unverzichtbare Pionierarbeit für die Helikoptertechnologie."
Dieter Bals, der ehrenamtliche Geschäftsführer des einzigen Hubschraubermuseums Deutschlands in Bückeburg, weiß um die Anstrengungen Paul Cornus, hat er doch zusammen mit freiwilligen Helfern in gut 1000 Arbeitsstunden den ersten flugfähigen Hubschrauber der Welt eins-zu-eins nachgebaut.
Der Helikopter Cornus stieg bei einem zweiten Versuch am selben Tag sogar auf eine Höhe von 1,5 Metern - diesmal allerdings so schnell, dass dabei sein Bruder, der die Maschine noch festhielt, mit in die Luft gehoben wurde.
Der französische Fahrradhersteller hat die Entwicklung des Hubschraubers nicht weiter betrieben. Paul Cornu ging einfach das Geld aus. Aber seine Versuche spornten andere an: französische, spanische, russische und auch deutsche Ingenieure und Flugbegeisterte. Besonders erfolgreich und berühmt geworden sind die Konstruktionen von Heinrich Focke in Bremen: Mit seinem Hubschrauber Fw-61 wurden in den 30er Jahren alle Höhen- und Geschwindigkeitsrekorde gebrochen, beteiligt daran war unter anderem auch die Pilotin Hanna Reitsch:
" 50 Meter, 75 Meter, 100 Meter. Dann nahm ich langsam Gas weg, der Aufwärtsflug wurde immer langsamer, bis ich schließlich auf der Stelle in der Luft schwebte. Das Gefühl war unbeschreiblich, berauschend. Ich wurde an eine Lerche erinnert, die auf leichten Flügeln über sommerliche Felder in die Höhe steigt. Jetzt hatten ihr die Menschen das Geheimnis ihres Fluges entrissen."
Hanna Reitsch erregte im Februar 1938 großes Aufsehen, als sie anlässlich einer Flugschau mit einem FW-61 in der geschlossenen Deutschlandhalle in Berlin vorwärts, rückwärts, seitwärts flog und Drehungen in der Luft um 60 Grad vorführte.
Ein Hubschrauber wird angetrieben von einem oder mehreren Drehflügeln, die von einem Triebwerk bewegt waagerecht auf der Maschine sitzen. Mit zunehmender Geschwindigkeit dieser Rotoren wird ein Unterdruck erzeugt, und der Luftdruck unter dem Rotorblatt drückt den Helikopter nach oben. Mit einem Steuerknüppel und zusätzlichen Pedalen kann der Pilot ihn dann schnell in alle Richtungen bewegen. Emile Berliner, einer der frühen amerikanischen Flugzeug- und Hubschrauberkonstrukteure:
"Senkrecht nach oben muss es beim Fliegen gehen, das ist der richtige Weg. So eine Maschine wird zwar niemals direkt mit dem Flugzeug konkurrieren können, aber sie wird spezielle Einsatzbereiche haben, und auf diesen Gebieten wird sie dem Flugzeug überlegen sein."
Wegen ihrer besonderen Wendigkeit und weil sie auf engstem Raum starten und landen, können Hubschrauber Lasten ins Hochgebirge oder Versorgungsgüter auf Bohrinseln im Atlantik transportieren; in unwegsamem Berggelände oder verwüsteten Katastrophengebieten bringen sie Helfer und Ärzte schneller vor Ort, und bei Autounfällen in verstopften Innenstädten oder auf entlegenen Landstraßen erweisen sich die Helikopter oft als Lebensretter.
Der geniale amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison war offenbar wenig beeindruckt, als er 1903 von dem ersten erfolgreichen motorgetriebenen Flugversuch hörte. Wie viel begeisternder dagegen die Idee, sich aus dem Stand in die Luft schwingen zu können! Schon Leonardo da Vinci entwarf 1490 eine Maschine, die mit waagerecht rotierenden Segeln Auftrieb erzeugen und fliegen sollte. Seine Flugspirale gilt als erster Versuch, einen Hubschrauber zu bauen. Allerdings ist es bei der Zeichnung geblieben.
Praktisch ging man dann erst wieder Anfang des 20. Jahrhunderts zu Werk - diesmal wetteiferten gleich mehrere Konstrukteure in einem Kopf-an-Kopf-Rennen um den Erfolg: Im September 1907 bauten in Nordfrankreich die Gebrüder Bréguet einen Helikopter, der von vier Rotoren angetrieben wurde. Er stieg tatsächlich auch ein Stück in die Luft. Doch gelten diese Versuche noch nicht als erster freier Flug, weil dabei eine Hilfsmannschaft am Boden die Maschine mit Seilen festhielt, um ein Umkippen in der Luft zu verhindern.
Zur gleichen Zeit, gar nicht weit entfernt, bastelte der französische Fahrradhersteller Paul Cornu eine Art "fliegendes Fahrrad" mit Verbrennungsmotor und paddelartigen Schaufelblättern. Und ihm gelang es tatsächlich, diesen Hubschrauber in die Luft zu bringen und zu steuern - am 13. November 1907 in der Nähe von Lisieux in der Normandie.
"Zwar nur 30 Zentimeter und auch nur 20 Sekunden lang, aber trotzdem leistete Cornu unverzichtbare Pionierarbeit für die Helikoptertechnologie."
Dieter Bals, der ehrenamtliche Geschäftsführer des einzigen Hubschraubermuseums Deutschlands in Bückeburg, weiß um die Anstrengungen Paul Cornus, hat er doch zusammen mit freiwilligen Helfern in gut 1000 Arbeitsstunden den ersten flugfähigen Hubschrauber der Welt eins-zu-eins nachgebaut.
Der Helikopter Cornus stieg bei einem zweiten Versuch am selben Tag sogar auf eine Höhe von 1,5 Metern - diesmal allerdings so schnell, dass dabei sein Bruder, der die Maschine noch festhielt, mit in die Luft gehoben wurde.
Der französische Fahrradhersteller hat die Entwicklung des Hubschraubers nicht weiter betrieben. Paul Cornu ging einfach das Geld aus. Aber seine Versuche spornten andere an: französische, spanische, russische und auch deutsche Ingenieure und Flugbegeisterte. Besonders erfolgreich und berühmt geworden sind die Konstruktionen von Heinrich Focke in Bremen: Mit seinem Hubschrauber Fw-61 wurden in den 30er Jahren alle Höhen- und Geschwindigkeitsrekorde gebrochen, beteiligt daran war unter anderem auch die Pilotin Hanna Reitsch:
" 50 Meter, 75 Meter, 100 Meter. Dann nahm ich langsam Gas weg, der Aufwärtsflug wurde immer langsamer, bis ich schließlich auf der Stelle in der Luft schwebte. Das Gefühl war unbeschreiblich, berauschend. Ich wurde an eine Lerche erinnert, die auf leichten Flügeln über sommerliche Felder in die Höhe steigt. Jetzt hatten ihr die Menschen das Geheimnis ihres Fluges entrissen."
Hanna Reitsch erregte im Februar 1938 großes Aufsehen, als sie anlässlich einer Flugschau mit einem FW-61 in der geschlossenen Deutschlandhalle in Berlin vorwärts, rückwärts, seitwärts flog und Drehungen in der Luft um 60 Grad vorführte.
Ein Hubschrauber wird angetrieben von einem oder mehreren Drehflügeln, die von einem Triebwerk bewegt waagerecht auf der Maschine sitzen. Mit zunehmender Geschwindigkeit dieser Rotoren wird ein Unterdruck erzeugt, und der Luftdruck unter dem Rotorblatt drückt den Helikopter nach oben. Mit einem Steuerknüppel und zusätzlichen Pedalen kann der Pilot ihn dann schnell in alle Richtungen bewegen. Emile Berliner, einer der frühen amerikanischen Flugzeug- und Hubschrauberkonstrukteure:
"Senkrecht nach oben muss es beim Fliegen gehen, das ist der richtige Weg. So eine Maschine wird zwar niemals direkt mit dem Flugzeug konkurrieren können, aber sie wird spezielle Einsatzbereiche haben, und auf diesen Gebieten wird sie dem Flugzeug überlegen sein."
Wegen ihrer besonderen Wendigkeit und weil sie auf engstem Raum starten und landen, können Hubschrauber Lasten ins Hochgebirge oder Versorgungsgüter auf Bohrinseln im Atlantik transportieren; in unwegsamem Berggelände oder verwüsteten Katastrophengebieten bringen sie Helfer und Ärzte schneller vor Ort, und bei Autounfällen in verstopften Innenstädten oder auf entlegenen Landstraßen erweisen sich die Helikopter oft als Lebensretter.