Sendungsprofil

Die "Zeitfragen" bekommen ein Magazin

Ein Studiomikrofon
Ein Studiomikrofon © Deutschlandradio / Bettina Straub
30.06.2014
Von Sozialpolitik bis Alltagskultur, von Wirtschaft bis Naturwissenschaft: Mit diesen Themen beschäftigen sich unsere "Zeitfragen"-Sendungen - und das neuerdings noch ausführlicher. Vor den großen Features senden wir nun hintergründige Magazin-Beiträge. Die Redakteure Martin Hartwig, Jana Wuttke und Winfried Sträter erläutern das neue Konzept.
Welche Idee steht hinter dem neuen "Zeitfragen"-Format?
Martin Hartwig: Wir bereichern unser etabliertes "Zeitfragen"-Feature um ein hintergründiges Magazin, in dem wir Themen ansprechen können, die nicht ins aktuelle Tagesprogramm gehören - die uns aber trotzdem relevant erscheinen. Wir wollen zudem ein Ort sein, an dem man ganz grundsätzliche Fragen stellen kann.
Winfried Sträter: Es geht um Reflexion über den Tag hinaus. In der Stunde nach 19 Uhr können wir uns vom unmittelbaren Tagesgeschehen lösen und aus der Perspektive unterschiedlicher Fachgebiete auf unsere komplexe Wirklichkeit schauen. Erst im Magazin, dann im Feature. Wobei es auch hier um den feuilletonistischen Blick geht, der Gedankenspiele erlaubt und sich nicht auf trockene Fachwissenschaft beschränkt.
Jana Wuttke: Die "Zeitfragen"-Stunde steht für Vertiefung – Hintergründe, Reflexionen und Formate, die sonst im Programm nicht auftauchen oder unterrepräsentiert sind.
Sie erwähnten gerade das werktägliche gut 20-minütige "Zeitfragen"-Magazin. Was erwartet die Hörer dort?
Hartwig: Wir haben eine Reihe von Rubriken und Formaten erarbeitet, die wir variieren wollen. Dazu gehören Reportagen und O-Ton-Collagen aus den jeweiligen Themenbereichen - Politik, Wirtschaft, Geschichte, Wissenschaft. Oder auch die "Störenfriede", ein Sendeplatz, auf dem wir Leute vorstellen, die sich gegen die herrschende Meinung stellen - manche davon sind wirklich richtige Nervensägen. Außerdem wollen wir in einer Zeitschriftenschau immer wieder mal in wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Aufsätze zu bestimmten Themen blicken. Dazu haben wir dann noch unseren "Joker", die Rubrik "Aufgespießt". Hier präsentieren wir skurrile Fundstücke, bezeichnende Versprecher, Zahlenspiele und Statistiktricks und allerhand Vermischtes und Vermengtes
Die "Zeitfragen"-Sendungen – also das Magazin und das Feature - sind thematisch getrennt. Warum?
Hartwig: Wir haben uns dagegen entschieden, das Magazin zum gleichen Thema wie das Features zu machen, weil wir davon ausgehen, dass im Feature alle relevanten Aspekte des jeweiligen Themas verhandelt und aufgenommen werden und wir keinen halbstündigen Aufgalopp zur "eigentlichen" Sendung machen wollen. Wir werden von dieser Regel aber sicher immer wieder mal abweichen, wenn wir glauben, dass Feature und Magazin sich ergänzen können.
Wuttke: Alle Sendestrecken beschäftigen sich mit Fragen der Zeit, nur aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Grenzen zwischen Politik, Geschichte oder Wissenschaft sind jedoch bei bestimmten Themen fließend und ermöglichen auch übergreifende Sendereihen.
Sträter: Wenn man das Zeitgeschehen historisch reflektiert, entwickelt man eine andere Sicht auf unsere Welt und unsere Zeit. Wir wollen nicht, wie in einem Kalenderblatt, historisches Faktenwissen vermitteln, sondern die tektonischen Spannungen und Verschiebungen aufspüren, die unter unserer Zeit-Oberfläche verborgen, aber wirksam sind.
Das Interview führten Torben Waleczek und Philipp Eins.

Von Montag bis Donnerstag beginnen die "Zeitfragen" nun bereits um 19:07 Uhr. Im ersten Teil der Sendung hören Sie das Magazin, ab 19:30 Uhr das Feature. Montags geht es um Politik und Soziales, dienstags um Wirtschaft und Umwelt, mittwochs um Kultur und Geschichte, donnerstags um Forschung und Gesellschaft. Freitags beginnt die Sendung um 19:30 Uhr, dann widmen wir uns literarischen Themen.

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