Selbstgedrehte Luxusklasse
Sie sind schwarz, riechen blumig und die besten werden - der Legende nach - auf den Schenkeln junger Kubanerinnen gerollt. Die Rede ist von Zigarren. Denn hinter den qualmenden Stängeln verbirgt sich für so manchen eine wahre Leidenschaft. Eine Leidenschaft, der man nun in Berlin neu frönen kann: In der Vegabana-Lounge lehren fortan erfahrenen Torcedores, Zigarrendreher aus Kuba, was es auf sich hat mit den selbst gedrehten Zigarren.
Neugierig und auch ein wenig aufgeregt sitzen sie da: zwölf Männer und Frauen. Und sie alle wollen lernen, wie man das richtige Fingerspitzengefühl für selbst gedrehte Zigarren bekommt. Eine von ihnen ist die Weinhändlerin Heike Markus:
"Ich rauche eigentlich gar keine Zigarren, habe aber jetzt Kontakt dazu bekommen und kann sie nur nach Schönheit beurteilen, jetzt möchte ich sie näher beschauen, sagen, wie sie aufgebaut sind und irgendwann möchte ich sie gerne probieren, so dass ich sagen kann, so schmeckt eine Zigarre. "
Es ist ein international bunt gemischter Haufen, der sich hier zusammengefunden hat. Engländer, Schweizer, Spanier und Deutsche sitzen eng beisammen. Nur eins sind sie alle: Schick gekleidet, mit teuren Uhren am Handgelenk und edlen Ringen an den Fingern. Eine Luxusklasse. Edel und teuer auch das Ambiente. Gar nichts erinnert hier an die einfachen Hütten der kubanischen Tabakarbeiter, an ihre Fabriken.
Dabei stammt Gladimi Evanjes genau von dort. Sie ist eine echte Torcedora, eine Zigarrendreherin, aus Kuba. Mit 16 Jahren hat sie angefangen mit dem Drehen der großen, weichen Tabakblätter und ist schnell eine Meisterin ihres Faches geworden, wie sie in charmant gebrochenem Deutsch erzählt:
"Wichtig ist ein gutes Gefühl! Das ist ein schönes Gefühl, wenn du eine Zigarre drehen. Du lernst etwas schönes, wenn du das kannst."
Während sie so spricht, geht ein strahlendes Lachen geht über Gladimi Evanjes Gesicht und sofort kommt kubanischer Flair auf. Automatisch denkt man an: Sonne, blauer Himmel, schöne Frauen und Männer mit dicken Zigarren im Mund. Dieses Klischee gehört einfach zum Zigarrenrauchen dazu, sagt Rolando de BuiMolter. Er leitet den Kurs.
"Zigarren, das sind Wasser, Sonne und Licht. "
Dass aber doch noch etwas mehr dazu gehört, zeigt die Torcedora jedoch schnell: Vor ihr auf dem Tisch stapeln sich haufenweise getrocknete, braune Blätter, die größer als eine Männerhand sind und den Laien an Herbstlaub erinnern. Erst bei genauer Betrachtung erkennt man ihre unterschiedlichen Farben und Strukturen. Nimmt ihren zart, bitteren Geruch wahr. Und merkt, dass sie sich wie Seidenpapier anfühlen.
"Diese Blätter sind ein bisschen trocken, normalerweise feucht, damit man sie besser rollen kann oder drehen. "
Spricht die Meisterin und legt los: Mit geübten Griffen sucht sie die richtigen Blätter aus. Richt kurz daran, bricht die gewählten Tabakblätter durch und sammelt sie in der Hand bis so ein kleiner Haufen entsteht.
Den Haufen legt sie nun auf zwei große Tabakblätter, die so genannten Umblätter, und beginnt so den Blätterhaufen zu umwickeln. Schnell und doch mit sehr viel Gefühl entsteht so eine Tripa, das Innere einer Zigarre:
"Dann müssen wir hier schneiden und formen und dann haben wir fertigen Tripa. Wir in Kuba heißt das eine Tripa . "
Drei verschiedene Blattsorten sind das Herz einer guten Zigarre: Volando, Seco und Ligero. Dabei sieht die Tripa für den Laien eigentlich schon wie eine fertige Zigarre aus. Doch noch fehlt das so genannte Deckblatt, die feine Hülle also.
"Ein gutes Blatt muss feinrippig sein und eine sehr gleichmäßige Farbe haben. Ja, das sind die zwei wichtigsten Sachen: Farbe und Struktur! "
Ist die Zigarre zu fest gedreht, dann brennt sie nicht gut. Auch das ist wichtig. Zumal jetzt die Teilnehmer selbst Hand anlegen und ihre ersten Zigarren drehen.
"Warte mal. Trocken das ist schwer, jetzt musst du, warte langsam, alle einrollen. Hier muss ich kleben." (Lachen) "Ja, dann oben weiter. Ist OK so. Das erste Mal ist schwer. "
Unsicher und unter viel Gelächter dreht Franziska Reiche ihre erste Tripa und bekommt prompt ein dickes Lob ihrer Lehrerin:
"Fürs erste Mal das ist klasse." (Lachen) "Ah, das ist gut. Nein nicht gut! "
findet sie selbst. Spaß gemacht hat es trotzdem! Lachend hält die junge Frau am Ende ihr Werk in den Händen und ist auch ein bisschen stolz:
"Ich finde es spannend, auch die handwerkliche Seite kennen zu lernen und nicht nur das fertige Produkt aus der Schachtel zu nehmen. "
Erschöpft, glücklich und um ein paar Erfahrungen reifer, packen alle ihre Sachen zusammen: Zweieinhalb Stunden haben sie die Objekte ihrer Begierde entstehen sehen und wollen daher alle nur noch eins: Genussvoll eine Zigarre rauchen und sich so Kuba noch ein bisschen näher fühlen.
Service:
Der nächste Zigarrendrehkurs in der Vegabana-Lounge des Steigenberger Hotels Berlin findet im Mai statt. Ein viertägiger Abendkurs kostet knapp 100 Euro.
"Ich rauche eigentlich gar keine Zigarren, habe aber jetzt Kontakt dazu bekommen und kann sie nur nach Schönheit beurteilen, jetzt möchte ich sie näher beschauen, sagen, wie sie aufgebaut sind und irgendwann möchte ich sie gerne probieren, so dass ich sagen kann, so schmeckt eine Zigarre. "
Es ist ein international bunt gemischter Haufen, der sich hier zusammengefunden hat. Engländer, Schweizer, Spanier und Deutsche sitzen eng beisammen. Nur eins sind sie alle: Schick gekleidet, mit teuren Uhren am Handgelenk und edlen Ringen an den Fingern. Eine Luxusklasse. Edel und teuer auch das Ambiente. Gar nichts erinnert hier an die einfachen Hütten der kubanischen Tabakarbeiter, an ihre Fabriken.
Dabei stammt Gladimi Evanjes genau von dort. Sie ist eine echte Torcedora, eine Zigarrendreherin, aus Kuba. Mit 16 Jahren hat sie angefangen mit dem Drehen der großen, weichen Tabakblätter und ist schnell eine Meisterin ihres Faches geworden, wie sie in charmant gebrochenem Deutsch erzählt:
"Wichtig ist ein gutes Gefühl! Das ist ein schönes Gefühl, wenn du eine Zigarre drehen. Du lernst etwas schönes, wenn du das kannst."
Während sie so spricht, geht ein strahlendes Lachen geht über Gladimi Evanjes Gesicht und sofort kommt kubanischer Flair auf. Automatisch denkt man an: Sonne, blauer Himmel, schöne Frauen und Männer mit dicken Zigarren im Mund. Dieses Klischee gehört einfach zum Zigarrenrauchen dazu, sagt Rolando de BuiMolter. Er leitet den Kurs.
"Zigarren, das sind Wasser, Sonne und Licht. "
Dass aber doch noch etwas mehr dazu gehört, zeigt die Torcedora jedoch schnell: Vor ihr auf dem Tisch stapeln sich haufenweise getrocknete, braune Blätter, die größer als eine Männerhand sind und den Laien an Herbstlaub erinnern. Erst bei genauer Betrachtung erkennt man ihre unterschiedlichen Farben und Strukturen. Nimmt ihren zart, bitteren Geruch wahr. Und merkt, dass sie sich wie Seidenpapier anfühlen.
"Diese Blätter sind ein bisschen trocken, normalerweise feucht, damit man sie besser rollen kann oder drehen. "
Spricht die Meisterin und legt los: Mit geübten Griffen sucht sie die richtigen Blätter aus. Richt kurz daran, bricht die gewählten Tabakblätter durch und sammelt sie in der Hand bis so ein kleiner Haufen entsteht.
Den Haufen legt sie nun auf zwei große Tabakblätter, die so genannten Umblätter, und beginnt so den Blätterhaufen zu umwickeln. Schnell und doch mit sehr viel Gefühl entsteht so eine Tripa, das Innere einer Zigarre:
"Dann müssen wir hier schneiden und formen und dann haben wir fertigen Tripa. Wir in Kuba heißt das eine Tripa . "
Drei verschiedene Blattsorten sind das Herz einer guten Zigarre: Volando, Seco und Ligero. Dabei sieht die Tripa für den Laien eigentlich schon wie eine fertige Zigarre aus. Doch noch fehlt das so genannte Deckblatt, die feine Hülle also.
"Ein gutes Blatt muss feinrippig sein und eine sehr gleichmäßige Farbe haben. Ja, das sind die zwei wichtigsten Sachen: Farbe und Struktur! "
Ist die Zigarre zu fest gedreht, dann brennt sie nicht gut. Auch das ist wichtig. Zumal jetzt die Teilnehmer selbst Hand anlegen und ihre ersten Zigarren drehen.
"Warte mal. Trocken das ist schwer, jetzt musst du, warte langsam, alle einrollen. Hier muss ich kleben." (Lachen) "Ja, dann oben weiter. Ist OK so. Das erste Mal ist schwer. "
Unsicher und unter viel Gelächter dreht Franziska Reiche ihre erste Tripa und bekommt prompt ein dickes Lob ihrer Lehrerin:
"Fürs erste Mal das ist klasse." (Lachen) "Ah, das ist gut. Nein nicht gut! "
findet sie selbst. Spaß gemacht hat es trotzdem! Lachend hält die junge Frau am Ende ihr Werk in den Händen und ist auch ein bisschen stolz:
"Ich finde es spannend, auch die handwerkliche Seite kennen zu lernen und nicht nur das fertige Produkt aus der Schachtel zu nehmen. "
Erschöpft, glücklich und um ein paar Erfahrungen reifer, packen alle ihre Sachen zusammen: Zweieinhalb Stunden haben sie die Objekte ihrer Begierde entstehen sehen und wollen daher alle nur noch eins: Genussvoll eine Zigarre rauchen und sich so Kuba noch ein bisschen näher fühlen.
Service:
Der nächste Zigarrendrehkurs in der Vegabana-Lounge des Steigenberger Hotels Berlin findet im Mai statt. Ein viertägiger Abendkurs kostet knapp 100 Euro.