Seit Beginn der Proteste wurden im Iran mindestens 23 Journalisten verhaftet

    Proteste und Strassenchaos in Teheran am 21. September 2022.
    Der Protest im Iran hält an – hier eine Demonstration in Teheran am 21. September 2022 . © picture alliance / Anadolu Agency / Stringer
    Die Proteste im Iran gegen die Unterdrückung von Frauenrechten sind nach Informationen von „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) von massiven Einschränkungen der Pressefreiheit begleitet. Seit Beginn der Demonstrationen vor drei Wochen seien mindestens 23 Journalistinnen und Journalisten verhaftet worden, berichtete die Organisation am Freitag in Berlin. „Der freie Zugang zu Informationen sollte ein grundlegendes Menschenrecht sein, auch im Iran“, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr: „Gerade in Phasen von Umbrüchen und Protesten ist es wichtig, sich ungehindert informieren zu können.“ Derzeit sitzen im Iran nach einer RSF-Zählung 37 Medienschaffende im Gefängnis. Bereits vor Beginn der Proteste seien 14 Journalistinnen und Journalisten in Haft gewesen. Seit dem 19. September würden Internet- und Telefonverbindungen in nahezu allen Landesteilen teils großflächig, teils lokal begrenzt blockiert. Medienschaffende wurden seither laut „Reporter ohne Grenzen“ von Sicherheitskräften vorgeladen. Ihnen sei gedroht und befohlen worden, die Berichterstattung einzustellen. Bei anderen Journalisten seien bei illegalen Hausdurchsuchungen elektronische Geräte konfisziert worden.Die Demonstrationen begannen Mitte September nach dem Tod einer jungen Iranerin, die zuvor von der Sittenpolizei festgenommen worden war.