Sein und Streit - die ganze Sendung

Von der Krise der Aufmerksamkeit

Die Anzeige auf einem Smartphone weist auf zahlreiche ungelesene Mails, verpasse Anrufe, anstehende Kalenderereignisse und SMS hin.
Was ist mit Aufmerksamkeit überhaupt gemeint? Und wie verändert sie sich im Zeitalter der Digitalisierung? © dpa/ picture-alliance/ Michael Kappeler
Moderation: Christian Möller · 28.08.2016
Und ständig dieser Blick aufs aufs Smartphone: Ruinieren wir unsere Aufmerksamkeit - mit Chats, Twitter, Facebook? "Das Phänomen einer Zerstreuung gibt es schon lange", meint dazu der Philosoph Andreas Rauh. Schlimm werde es erst, wenn uns das "Umschalten in andere Aufmerksamkeitsformen" nicht mehr gelinge.
Rauh sagt über die Aufmerksamkeit im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur: "Es ist einfach eine gemeinsame Welt, in der man sich verständigt. (...) Die beiden Praxen, das Aufmerksam-Machen und das Aufmerksam-Werden, lassen uns die Welt erkunden."
Hören Sie hier das Gespräch mit dem Philosophen:

A. Rauh, A. Nießeler und J. Müller (Herausgeber): Aufmerksamkeit. Neue humanwissenschaftliche Perspektiven
transkript-Verlag 2026
242 Seiten, 29,99 Euro

Außerdem in der Sendung:
Kleine Leute, große Fragen: Gibt es gerechten Zorn?
Das wollte Andi Hörmann von ganz jungen Philosophen wissen:
Das Massaker in Orlando, der Amoklauf in München, die Terroranschläge in Nizza, Ansbach und Würzburg - Der Sommer 2016 ist geprägt von Gewalt. Der Sozialpsychologe Harald Welzer, bekannt geworden mit zeitkritischen Büchern, setzt sich im Philosophischen Wochenkommentar mit dieser Gewalt auseinander:
"Philosophische Orte" - so nennen wir eine kleine Beitragsreihe, in der wir diesen Sommer Orte aufsuchen, die eine philosophische Geschichte haben. Und an denen wir uns darüber Gedanken machen, wie bestimmte Orte auf das Denken gewirkt haben - und ob an ihnen noch etwas von ihrer ehemaligen Denkatmosphäre spürbar ist. Im dritten Teil laufen wir zu Heideggers Hütte in Todtnauberg. Ania Mauruschat hat sich dorthin begeben:
Und unsere Drei Fragen beantwortet in dieser Woche der Theologe und Yoga-Lehrer Michael von Brück: