"Sehr, sehr bewegende Momente"

Rainer Braun im Gespräch mit Alexandra Mangel |
Der Film zeigt, wie Frauen aus Osteuropa in die Sexsklaverei verkauft werden. Die Autorin macht sich mit einem Mann aus Odessa auf die Suche nach seiner Ehefrau, die von einem Bekannten an Zuhälter verkauft wurde. Es sei "ein Fall, den man sich in unseren Breiten ganz, ganz schwer vorstellen kann", sagte dazu der Filmkritiker Rainer Braun. Die ARD strahlt den Film am Mittwoch um 21.45 Uhr aus.
Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch.

Alexandra Mangel: Um was für einen Fall geht es da?

Rainer Braun: Nun eigentlich ein Fall, den man sich wahrscheinlich in unseren Breiten ganz, ganz schwer vorstellen kann. Es entwickelt sich im Lauf der Dokumentation folgende Geschichte: Seine Ehefrau ist aufgrund der Veranlassung, die Mutter hatte sie gebeten, fahr’ doch nach Istanbul, kauf’ was ein, nach Istanbul gefahren. Ein Bekannter von ihm hat sich…

Mangel: … die beiden leben in Odessa…

Braun: Richtig. Die leben beide in Odessa. Und dann hat sich ein Bekannter angeboten, ach o. k. ich fahr auch sowieso nach Istanbul und begleite deine Frau einfach, dann müssen wir nicht alleine und so fahren. Und was er natürlich dann nicht gesagt hat, was er dem Ehemann dann erst später am Telefon erzählt hat, ist, dass er die Frau einfach verkauft hat, und zwar für 1000 US-Dollar. Und wir sehen ganz am Anfang da diesen restlos verzweifelten Mann, wie er seine Frau sucht.

Er hat ein Arrangement getroffen, indem er sich selber als Zuhälter in Istanbul ausgibt, auf eigene Kosten recherchiert. Und dann einen Deal, den er mit der türkischen Polizei macht, um diesen Zuhälter zu schnappen. Dieser Fall wird aber irgendwie verpfiffen, sodass der Zuhälter verschwinden kann und sich dem Zugriff der Polizisten entziehen kann, und daraufhin ist die Frau wieder verschwunden. Und er kommt dann zurück, und da setzt dann eigentlich der Film ein. Und sie begleiten ihn dann noch einmal nach Istanbul, um noch mal einen ähnlichen Versuch zu starten. Und das sind schon sehr, sehr bewegende Momente.

(…)

Das vollständige Gespräch mit Rainer Braun können Sie bis zum 06.01.2009 als
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title="MP3-Audio" target="_blank"]MP3-Audio[/url] in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.