Seeheimer Kreis: Entscheidung über Kandidatur nach der Sommerpause

Johannes Kahrs, Sprecher des Seeheimer Kreises, wollte Medienberichte nicht bestätigen, wonach die SPD-Bundesspitze die hessische SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti davon abhalten wolle, einen neuen Anlauf für eine Zusammenarbeit mit der Links-Partei in Wiesbaden zu starten.
Die Diskussion der Sozialdemokraten über eine mögliche Koalition mit der Links-Partei dürfe nicht überbewertet werden, so Kahrs am Samstag im Deutschlandradio Kultur. Die Linkspartei und insbesondere ihr Parteivorsitzender Oskar Lafontaine "eiert populistisch durch die Gegend. Bisher verspricht die Linkspartei auf Bundesebene sehr viel und dort wo sie regiert, wie beispielsweise in Berlin, tut sie das genaue Gegenteil und fährt harte Sparkurse", so Kahrs wörtlich.

Jedes Bundesland könne eigene Entscheidungen treffen, aber müsse dies auch in einer Verantwortung für die Gesamtpartei tun, sagte Kahrs weiter.

"Deshalb glaube ich, dass sich das die Hessen entsprechend überlegen müssen. Die Hamburger SPD hat eine eigene Entscheidung getroffen. Obwohl es eine rot-rote Mehrheit gegeben hätte und haben wir uns gegen eine Koalition entschieden", so Kahrs, der auch Mitglied im Landesvorstand der Hamburger Sozialdemokraten ist.

Mit Blick auf die Lage der Sozialdemokraten auf Bundesebene stellte Kahrs klar, dass es mit Andrea Nahles keine "heimliche Vorsitzende" gäbe: "Ich glaube, dass Andrea Nahles genauso einen wichtigen Platz in der Partei hat, wie Peer Steinbrück. Die SPD ist eben wie eine Möwe. Sie hat zwei Flügel, einen linken und einen rechten und beide müssen flattern, damit der Vogel fliegen kann."