„Sechsundsechzig“

Von Oliver Seppelfricke |
Ein Traum der Menschheit ist in Erfüllung gegangen: Wir werden heute so alt wie nie zuvor. Nur: Warum wollen alle möglichst alt werden, niemand aber alt sein?! Eine große Ausstellung im Museum Baselland wendet sich dem Alter zu. Auf spielerische und multimediale Weise zeigt es die vielen Facetten des Alters.
Die Werbung hat die Alten entdeckt (siehe TUI, Nivea), als „Silver Surfers“ sind sie eine zunehmend bedeutende Gruppe im Internet, als „Seniors“ werden sie in die Berufswelt zurückgeholt. Doch immer noch werden mit Alter Krankheit und Tod assoziiert. Denn wer weiß schon, dass mehr als zwei Drittel aller Alten in den eigenen vier Wänden lebt und nicht im Pflegeheim?!

Der Jugendlichkeitswahn hat zur Ausgrenzung des Alters geführt. Doch ist Alter heute so relativ wie nie zuvor. „Alt“ und „jung“ sind heute sehr stark an Verhaltensweisen, Kleidungsstile und Einstellungen gebunden. Man kann ganz schön „alt“ aussehen, auch wenn man jung ist. Und umgekehrt. Für manche Produkte ist Alter ein Adelszeichen, für andere ein Todesstoß.

Für die Wissenschaften ist Alter immer noch ein Rätsel. Warum und wie altern wir? Darüber gibt es 300 verschiedene Theorien! Die Ausstellung greift Vorurteile auf, zeigt die Perspektiven des Alters und sein Potential.

„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, sang Udo Jürgens bereits 1975. Heute will Alter gestaltet sein wie nie zuvor. Denn: „Mit 66 ist noch lange nicht Schluss!“

Service:
Museum Baselland
Zeughausplatz 28, CH-4410 Liestal
Die Ausstellung ist vom 21. Mai 2005 bis zum 27. August 2006 geöffnet.