Harte Zeiten für Schwimmbäder

Kaltes Wasser und Personalnot

06:32 Minuten
Luftaufnahme auf Schwimmer im Freibad Ricklinger Bad
Viele Schwimmbäder sind durch Pandemie und Energiekrise in eine schwierige Lage geraten. © picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte
Christian Kuhn im Gespräch mit Dieter Kassel  · 25.01.2023
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Wie es mit den 9000 Schwimmbädern bundesweit in Zukunft weitergeht, beschäftigt heute den Sportausschuss des Bundestages. Pandemie und Energiekrise machen den Bädern zu schaffen. Die Betreiber beklagen Personalmangel und verkürzen die Öffnungszeiten.
Die Coronapandemie, die Energiekrise und massiver Personalmangel machen es den Betreibern von Schwimmbädern zunehmend schwer. Wie es in Zukunft mit den rund 9000 Schwimmbädern in Deutschland weitergehen soll, wird deshalb heute im Sportausschuss des Deutschen Bundestages beraten.

Sanierungsstau in den Schwimmbädern

Es gebe bei den Bädern bereits einen leichten Rückgang, sagt Christian Kuhn, geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft (DSBG). "Aber die Wasserfläche scheint gleich zu bleiben." Doch die Bäder müssten dringend umgebaut und saniert werden. "Das braucht viel Geld in diesen Zeiten." Schwimmbäder, die wegen der hohen Energiekosten die Badetemperatur gesenkt haben, verlören derzeit sehr viele Badegäste.
Ein Bademeister sitzt im leeren Hallenbad auf einem Sprungbrett.
Bademeister werden heute dringend gesucht. © picture alliance / dpa / Oliver Berg
Vor allem der Personalmangel macht sich bemerkbar. Wie in anderen Berufen mit Schichtdiensten sei es schwer, neue Mitarbeiter zu finden, so Kuhn. Bademeister seien früher Respektspersonen gewesen, aber heute ganz neuen Herausforderungen, bis zur Schlichtung von Schlägereien, ausgesetzt. "Der Anspruch an unsere Mitarbeitenden ist enorm groß geworden."
Deshalb sei der Personalmangel inzwischen so groß. Bundesweit werde der Betrieb der Bäder immer mehr eingeschränkt oder diese würden sogar geschlossen. "Das muss sich einfach ändern."

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"Wir haben eine ganz hohe soziale Funktion, indem wir 365 Tage im Jahr unser Angebot der Bevölkerung anbieten", sagt Kuhn. Schwimmbäder sollten deshalb in der Gesellschaft wertgeschätzt werden.

Fehlender Schwimmunterricht

"Man muss irgendwo schwimmen lernen", verdeutlicht Kuhn, warum die Bäder so wichtig sind. Der Schulsport gehöre zu den Pflichtaufgaben. "Mit Abgang der vierten Klasse ist die Schwimmfähigkeit sicherzustellen." Deutschland sei ein wasserreiches Land, aber viele Kinder könnten nicht mehr schwimmen. In der Schule fielen zu viele Schwimmstunden aus, weil es an Lehrpersonal fehle.
(gem)
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