Schwetzinger Festspiele

15.06.2013
Thomas' Freund Matthias liegt im Sterben. Das zweite Musiktheaterwerk, das der Komponist Georg Friedrich Haas und der Dramatiker Händl Klaus für die Schwetzinger Festspiele geschaffen haben, ist eine Art Requiem.
Es erklingt zu den letzten Atemzügen eines Menschen, in klinischer und dennoch zeitloser Atmosphäre. Die Oper schildert mit sparsamen Texten und Klängen (zum Beispiel mit einem aparten Instrumentalensemble aus eigentlich opernfremden Saiteninstrumenten wie Harfe, Zither und Gitarre), wie Thomas, der Gefährte des sterbenden Matthias, sowie der Pfleger Michael Abschied nehmen und den Abschied menschlich gestalten und erleben.

Die lakonische und zugleich biblische Namensgebung für die Hauptfiguren erfolgte absichtlich - dem Tod als endgültigem Prozess der Biologie wird hier eine geistige und emotionale Kraft entgegengestellt: die Liebe. Regisseurin Elisabeth Gabriel sieht die Liebe als "die einzig mögliche Form der Transzendenz, des Weiterlebens, des Jenseits, letztlich der Spiritualität."



Schwetzinger Festspiele
Schloss Schwetzingen, Rokokotheater
Aufzeichnung vom 24.05.2013

Georg Friedrich Haas
"Thomas"
Oper
Libretto: Händl Klaus
Uraufführung

Thomas - Otto Katzameier, Bariton
Matthias - Wolfgang Newerla, Bass
Michael - Kai Wessel, Countertenor
Dr. Dürer - Daniel Gloger, Countertenor
Dominik - Michael Feyfar, Tenor
Schwester Agnes - Raminta Babickaite, Mezzosopran
Schwester Jasmin - Ruth Weber, Sopran
Frau Fink von der Bestattung - Sarah Wegener, Sopran
Catalina Vicens, Cembalo
Martin Malaun, Zither
Louisa Marxen, Schlagzeug
Agnieszka Koprowska-Born, Schlagzeug
Viviane Chassot, Akkordeon
Estelle Costanzo, Harfe
Flavio Virzi, Mandoline
Wolfgang Sehringer, Gitarre
Andrés Hernández Alba, Gitarre
Leitung: Michel Galante

ca. 21:00 Uhr Pause mit Nachrichten