Schwetzinger Festspiele

Die "Schwetzinger Dramaturgie" sieht vor, alle Jahre eine "alte Oper" zu produzieren. In diesem Jahr hat man sich für den Italiener Agostino Steffani entschieden, der den größten Teil seines Lebens in Deutschland verbrachte. Seit 1675 lebte und arbeitete er in München und schrieb für den bayerischen Kurfürsten Max Emanuel fünf Opern. Seine "Niobe" kommt nun im Schwetzinger Rokokotheater auf die Bühne.
Nach seiner Münchner Zeit wurde Agostino Steffani Hofkapellmeister in Hannover, legte dann den Kapellmeisterstab aus der Hand und komponierte freischaffend und widmete sich auch politischen und diplomatischen Aufgaben. Als er 1728 in Frankfurt am Main srarb, hinterließ er ein umfangreiches und bedeutendes Werk. Seine Oper "Niobe" ist für München entstanden und wurde 1688 uraufgeführt. Der antike Stoff reizte ihn wie viele andere Kollegen: Die Königin von Theben, stolz und eitel, gebar sieben Söhne und sieben Töchter. Das hat sie dermaßen erhoben, dass sie das Volk aufforderte, nicht der Göttin Leto sondern ihr zu huldigen. Leto strafte sie ab – sie ließ alle 14 Kinder sterben. Aus Trauer erstarrte Niobe zu Stein. Die Oper nach Orlandis Libretto ist ein prächtiges, farbenreiches Werk, alle barocken Register werden gezogen.


Schwetzinger Festspiele 2008
Rokokotheater
Aufzeichnung vom 25.4.2008

Agostino Steffani
"Niobe, regina di tebe", Dramma per musica in drei Akten von Luigi Orlandi


Maria Bengtsson – Niobe
Jacek Laszczkowski – Anfione
Ana Maria Labin – Manto
Peter Kennel – Creonte
Lothar Odinius – Tiberino
Pascal Bertin – Clearte
Delphine Galou – Nerea
Tobias Scharfenberger – Tiresia
Matjaz Robavs – Poliferno
SWR Vokalensemble Stuttgart
Balthasar-Neumann-Ensemble
Leitung: Thomas Hengelbrock

ca. 20:45 Konzertpause mit Nachrichten