Schwetzinger Festspiele

"Die Bilder vom übermenschlichen Tastentitanen wollen nicht aus dem Kopf", schwärmte Christoph Braun in der Zeitschrift "Rondo". Marc-André Hamelin ist der vielleicht vielseitigste Pianist unserer Zeit, und einer der größten Virtuosen.
Seine übersichtlich gestaltete Homepage braucht man nur zu durchstreifen, und schon wird man merken, dass er ein ganz besonderer Interpret ist. Einer, der nicht die Pfade einer Tranquilla Trampeltreu zieht, sondern sich eigene Schneisen schlägt. Die dramaturgisch konzipierten CDs von Marc-André Hamelin zeigen dergleichen an. Da finden wir solche, die eher unbekannten Komponisten gewidmet sind, z.B. dem Italiener Mario Castelnuovo-Tedesco, dem russischen Karl Klindworth-Schüler Georgy Catoire oder dem amerikanischen Pianisten Frederic Rzewski. Oder wir begegnen einer CD, auf der Hamelin die Sopranistin Jody Karin Applebaum begleitet, während sie Kabarettlieder von Friedrich Hollaender interpretiert. Auf einer anderen entdecken wir Klavierstücke, die Alexis Weißenberg auf Chansons von Charles Trenet geschrieben hat.

Dass Hamelin außerdem selbst Klaviermusik komponiert, weil er sich in einer Traditionslinie mit Komponisten-Interpreten wie Franz Liszt, Charles Valentin Alkan oder Alexander Skrjabin sieht, vermag nun nicht mehr wirklich zu überraschen. Die Fülle und gleichbleibende Qualität seiner insgesamt rund 60 CDs allerdings schon. 14 Mal wurde Hamelin allein mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet, zwei Mal mit dem Grammy Award.
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Schwetzinger Festspiele
Schloss, Rokokotheater
Aufzeichnung vom 5.6.11


Joseph Haydn
Sonate e-Moll Nr. 34 Hob. XVI

Robert Schumann
"Carnaval, scènes mignonnes sur quatre notes" op. 9

ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Stefan Wolpe
Passacaglia aus "Vier Studien über Grundreihen" op. 23

Gabriel Fauré
Nocturne Nr. 6 Des-Dur op. 63

Franz Liszt
"Réminiscences de Norma de Bellini", Grande Fantaisie für Klavier R 133


Marc-André Hamelin, Klavier