Schumann in Lübeck

Es geht um Robert Schumann in unserem Livekonzert aus Lübeck, direkt und über den Umweg der Moderne. Schumanns Zweite gibt es im Finale, Musik eines in Lübeck lebenden Komponisten im ersten Teil. Friedhelm Döhl ist bekennender Schumann-Liebhaber und bezieht sich in seinem "Gesang der Frühe" auf Schumanns späte Klavierstücke "Gesänge der Frühe". Einer der ganz großen Cellisten unserer Tage macht die Uraufführung von Döhls Konzert dann zum großen Ereignis und auch für uns interessant.
Dass Propheten auch im eigenen Lande Ehre widerfahren kann, beweist das Philharmonische Orchester der Hansestadt Lübeck unter Leitung sienes Generalmusikdirektors. Das 8. philharmonische Konzert ist dem in Lübeck lebenden Komponsiten Friedhelm Döhl anläßlich seines 70. Geburtstages gewidmet. Seit 1982 ist Döhl Professor für Komposition an der Musikhochschule Lübeck, in den Jahren 1991 bis 1994 war er auch derern Rektor. Döhl hat viel für das Lübecker Musikleben und die Entwicklung junger Komponisten bewirkt. Vor allem hat er selbst als Komponist weit über die Region hinaus große Beachtung erlangt. Nicht zuletzt wurden seine Verdienste 2001 mit der Goldenen Ehrengedenkmünze "Bene Merenti" der Hansestadt ausgezeichnet.
Im Konzert treffen Werke Döhls auf Robert Schumanns Zweite, passend, weil die Musikwelt in diesem Jahr besonders an Schumann denkt, passend auch, weil Döhl erklärter Schumann-Liebhaber ist.
Einer der ganz Großen unter den Cellisten der Welt setzt die Begegnung mit Döhls Werken fort: Wie schon in der Uraufführung des Werkes 1981 spielt Heinrich Schiff die "Symphonie für Cello und Orchester", derern Untertitel "... wie im Versuch, wieder Sprache zu gewinnen" eine Regieanweisung in Wagners Parsifal zitiert und so wieder programmatisch einen Bezug zur Hauptmotivik des Werkes herstellt.

In der Konzertpause gegen 21 Uhr
"Ich kann nicht jodeln" – der Celllist und Dirigent Heinrich Schiff, ein Porträt von Volker Michael
Vor einigen Jahren lobte ihn die Fachwelt als "genialisch besessenen" Virtuosen. Er habe Gespür für Temporelationen und für große gestische Bögen. Mit seinem plastischen und körperlichen Spiel versteht er es immer wieder, sein Publikum mitzureißen. Heinrich Schiff gehört zu den größten Cellisten unserer Zeit. Vergleiche mit Solisten wie Mstislav Rostropowitsch, Yo Yo Ma oder dem kürzlich gestorbenen Siegfried Palm braucht er nicht zu scheuen. Seit einiger Zeit macht Heinrich Schiff auch als Dirigent von sich reden. In beiden Funktionen gastiert er regelmäßig in allen wichtigen Konzerthäusern Europas und auch weltweit.
In diesem Konzert mit dem Philharmonischen Orchester Lübeck geht Schiff seiner großen Leidenschaft nach, der Interpretation von zeitgenössischen Cellokonzerten.
Volker Michael hat mit dem Musiker über die Bedeutung der Neuen Musik, die Zwänge des Musikmarktes, den Umgang mit dem Scheitern und die Wege der Rekreation gesprochen.
Im Anschluss unterhält sich Stefan Lang mit den beiden anderen Protagonisten des Abends, mit dem Komponisten Friedhelm Döhl und dem Dirigenten Roman Brogli-Sacher.



Live aus der Musik- und Kongresshalle in Lübeck

Friedhelm Döhl
"Gesang der Frühe" für großes Orchester

Sinfonie für Violoncello und Orchester
"… wie ein Versuch, wieder Sprache zu gewinnen"

ca. 21:00 Uhr Konzertpause, anschließend Nachrichten

Robert Schumann
Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61


Heinrich Schiff, Violoncello
Philharmonisches Orchester Lübeck
Leitung: Roman Brogli-Sacher