„Schulleiter müssen weniger unterrichten“

Schulleiter verzweifelt gesucht: Angesichts der schwierigen Bedingungen an vielen Schulen haben immer weniger Lehrer Lust, Rektor zu werden. Wir haben Udo Beckmann vom Verband Bildung und Erziehung gefragt, was dagegen getan werden könnte.
Mehr Zeit für Leitungsaufgaben und bessere Bedingungen, um die anstehenden Herausforderungen „Inklusion, Integration, Lernen in der digitalen Welt“ zu bewältigen – das fordert der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann.
Schulleiter in Deutschland bekämen immer mehr Aufgaben zugewiesen, beklagte Beckmann im Deutschlandfunk Kultur. Es fehle aber an der Leitungszeit, um diese zu erledigen. Entsprechend müssten Schulleiter stärker von Unterrichtsverpflichtungen entlastet werden.
Politik in der Pflicht
Zur Verbesserung der Situation in den Schulen sieht Beckmann vor allem die Politik in der Pflicht. Diese solle nicht immer nur sagen, was getan werden müsse, sondern müsse auch für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgen. Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung begrüßt in diesem Zusammenhang die im Koalitionsvertrag vorgesehene größere Beteiligung des Bundes an der Schulfinanzierung – und mahnt gleichzeitig:
„Wir müssen darauf achten, dass, wenn der Bund Geld gibt, die Länder das nicht nutzen, um ihren eigenen Haushalt zu sanieren und sich ein Stück weit dann aus ihrer Verantwortung wieder zurückzuziehen. Sondern hier muss staatsvertraglich geregelt werden, dass diese Gelder vom Bund zusätzlich sind – on top.“
(uko)