Schuheputzen als Meditation
Man kennt es eigentlich nur noch aus Filmen, dass der Schuhputzer um die Ecke auf Kundschaft wartet. Wer teure, maßgeschneiderte Schuhe trägt, muss also selber pflegen. Um es richtig zu lernen, geht man deshalb in ein professionelles Schuhputzseminar.
Johannes Herges: „Ich gebe das eben mal rum ...“
Johannes Herges verteilt eine nach Kokosnuss duftende Flüssigkeit an die Runde. Bei Bedarf, sagt er, müssten Schuhe zunächst gereinigt werden, bevor ans Finale, an den Glanz gedacht werden könne.
„Jeden Monat, alle zwei Monate, so um den Dreh, Staub runterholen, den Schuh von innen reinigen, Schweiß rausholen, den Schuh ein wenig auffrischen.“
Auf dem Tisch stehen bis auf ein Paar nur Männerschuhe. Die schwarzen Pumps, die gerade mit Reinigungsflüssigkeit getränkt werden, gehören Gabriele Bauroth. Sie ist in Begleitung ihres Mannes zum Schuhputz-Seminar gekommen.
„Ich hab‘ das nur gemacht, damit mein Mann endlich mal hierher geht, ich kann das ja.“
Schuhe putzen, sagt Karin Herges, sei eindeutig Männersache. Ob von der Stange oder maßgefertigt, Lieblingsstücke gäben die Herren selten aus der Hand.
„Ich glaube, es sind fast alles Business-Männer, die diese Schuhe putzen, die machen das zur Entspannung, als Meditation. Einer hat mal gesagt, hier arbeite ich, hier putze ich und am Ende sehe ich, was ich geschafft habe.“
Die Kundschaft, die sich handgemachte Schuhe anpassen ließe, habe sich stark gewandelt, sagt die Seniorchefin der Manufaktur. Früher seien es Handwerker gewesen, die bequemes, strapazierfähiges Schuhwerk nachgefragt hätten, heute seien es überwiegend Geschäftsleute aus allen Branchen. Diese seien überwiegend zwischen 35 und 45 Jahre alt und damit deutlich jünger als noch vor ein paar Jahren.
Die Gruppe ist inzwischen beim Finale, beim Polieren angelangt. Der Fachmann empfiehlt dafür Bürsten aus Ziegenhaar.
Johannes Herges: „Auf jeden Fall keine Kunsthaare verwenden, die sind viel zu grob, viel zu starr. Rosshaar geht auch noch, wobei, das finde ich zum Polieren eigentlich zu borstig, zu starr.“
Bei Dieter Krämer lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten.
„Ich fange so ganz langsam an, stolz auch mich zu werden, wenn ich das so sehe ...“
Dieter Krämer hat seine Schuhe zwar schon immer selbst geputzt.
„Vater hat das auch gemacht, ganz klar. Am Anfang wurde es gemacht, natürlich, aber ab einem gewissen Alter, 13, 14, hat die Mutter gesagt, Schuhe macht ihr schön mal selbst.“
Aber seit er seine Füße in handgefertigte Schuhe steckt, sei es an der Zeit gewesen, sich professionellen Rat zu holen.
„Ganz ernsthaft, es geht darum, dass ich gerne einen gepflegten Schuh sehe und auch gerne einen gepflegten Schuh anhabe, weil ich ganz einfach meine, ein nicht gepflegter Schuh kann jede gute Kleidung zerstören.“
Auch für seinen Nachbarn zur Rechten, Patrick Politi, ist seine Leidenschaft für Schuhe mit der für Uhren oder Autos vergleichbar.
Politi: „Es ist mein Sektor, es ist mein Eigen, es ist mein Bedarf, also mach ich das auch selbst. Ähnlich wie das Auto pflegen und ... selbst ist der Mann, würde ich sagen.“
Neben der kleinen Bürstenkunde haben die Herren heute gelernt, dass Einmalhandschuhe lästigen Verfärbungen durch Schuhcremes vorbeugen und dass sie getrost auf ihre guten Treter spucken dürfen, damit sie noch mehr glänzen.
Johannes Herges: „Das funktioniert, weil die Flüssigkeit im Grunde eine isolierende Schicht bildet zwischen der letztaufgetragenen Schicht und der, die man dann aufträgt.“
Allerdings gibt Johannes Herges einem Zerstäuber den Vorzug.
„Ich würde Wasser nehmen, das ist das reinere Material und funktioniert auch besser.“
Johannes Herges verteilt eine nach Kokosnuss duftende Flüssigkeit an die Runde. Bei Bedarf, sagt er, müssten Schuhe zunächst gereinigt werden, bevor ans Finale, an den Glanz gedacht werden könne.
„Jeden Monat, alle zwei Monate, so um den Dreh, Staub runterholen, den Schuh von innen reinigen, Schweiß rausholen, den Schuh ein wenig auffrischen.“
Auf dem Tisch stehen bis auf ein Paar nur Männerschuhe. Die schwarzen Pumps, die gerade mit Reinigungsflüssigkeit getränkt werden, gehören Gabriele Bauroth. Sie ist in Begleitung ihres Mannes zum Schuhputz-Seminar gekommen.
„Ich hab‘ das nur gemacht, damit mein Mann endlich mal hierher geht, ich kann das ja.“
Schuhe putzen, sagt Karin Herges, sei eindeutig Männersache. Ob von der Stange oder maßgefertigt, Lieblingsstücke gäben die Herren selten aus der Hand.
„Ich glaube, es sind fast alles Business-Männer, die diese Schuhe putzen, die machen das zur Entspannung, als Meditation. Einer hat mal gesagt, hier arbeite ich, hier putze ich und am Ende sehe ich, was ich geschafft habe.“
Die Kundschaft, die sich handgemachte Schuhe anpassen ließe, habe sich stark gewandelt, sagt die Seniorchefin der Manufaktur. Früher seien es Handwerker gewesen, die bequemes, strapazierfähiges Schuhwerk nachgefragt hätten, heute seien es überwiegend Geschäftsleute aus allen Branchen. Diese seien überwiegend zwischen 35 und 45 Jahre alt und damit deutlich jünger als noch vor ein paar Jahren.
Die Gruppe ist inzwischen beim Finale, beim Polieren angelangt. Der Fachmann empfiehlt dafür Bürsten aus Ziegenhaar.
Johannes Herges: „Auf jeden Fall keine Kunsthaare verwenden, die sind viel zu grob, viel zu starr. Rosshaar geht auch noch, wobei, das finde ich zum Polieren eigentlich zu borstig, zu starr.“
Bei Dieter Krämer lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten.
„Ich fange so ganz langsam an, stolz auch mich zu werden, wenn ich das so sehe ...“
Dieter Krämer hat seine Schuhe zwar schon immer selbst geputzt.
„Vater hat das auch gemacht, ganz klar. Am Anfang wurde es gemacht, natürlich, aber ab einem gewissen Alter, 13, 14, hat die Mutter gesagt, Schuhe macht ihr schön mal selbst.“
Aber seit er seine Füße in handgefertigte Schuhe steckt, sei es an der Zeit gewesen, sich professionellen Rat zu holen.
„Ganz ernsthaft, es geht darum, dass ich gerne einen gepflegten Schuh sehe und auch gerne einen gepflegten Schuh anhabe, weil ich ganz einfach meine, ein nicht gepflegter Schuh kann jede gute Kleidung zerstören.“
Auch für seinen Nachbarn zur Rechten, Patrick Politi, ist seine Leidenschaft für Schuhe mit der für Uhren oder Autos vergleichbar.
Politi: „Es ist mein Sektor, es ist mein Eigen, es ist mein Bedarf, also mach ich das auch selbst. Ähnlich wie das Auto pflegen und ... selbst ist der Mann, würde ich sagen.“
Neben der kleinen Bürstenkunde haben die Herren heute gelernt, dass Einmalhandschuhe lästigen Verfärbungen durch Schuhcremes vorbeugen und dass sie getrost auf ihre guten Treter spucken dürfen, damit sie noch mehr glänzen.
Johannes Herges: „Das funktioniert, weil die Flüssigkeit im Grunde eine isolierende Schicht bildet zwischen der letztaufgetragenen Schicht und der, die man dann aufträgt.“
Allerdings gibt Johannes Herges einem Zerstäuber den Vorzug.
„Ich würde Wasser nehmen, das ist das reinere Material und funktioniert auch besser.“