Schriftzüge

Die Lesbarkeit der Welt

Ein Graffiti des Sprayer "OZ" prangt am 22.10.2014 in Hamburg im Hafen an einer Kaimauer.
Den Texten auf der Spur: Graffiti an einer Hamburger Kaimauer. © picture alliance / dpa / Axel Heimken
Moderation: Katja Bigalke · 12.01.2019
Von Tafeln bis Graffiti: Im urbanen Alltag begegnen uns viele unterschiedliche Text-Botschaften. Die Echtzeit entziffert diesmal eine Welt, in der die Lektüre nie ausgeht – und übersieht nicht, dass blinde Menschen dabei besonders gefordert sind.
Gelesen wird ja permanent und das nicht nur auf Smartphones oder in Büchern. Die Welt um uns herum, die Stadt selbst ist ein Text. Und wie man den liest und was zur Lektüre nötig ist, damit beschäftigt sich diese Echtzeit-Sendung.
Der Schrift-Gestalter Albert-Jan Pool etwa erzählt über die deutsche DIN-Schrift 1451, die auf Ortstafeln und Verkehrsschildern verwendet werden muss - in ihrer klassischen Form ist sie aber eigentlich nicht besonders gut leserlich. Die Überarbeitung, die Pool gemacht hat, ist dagegen ein Bestseller, der etwa durch die Elbphilharmonie führt, aber eben nicht durchs deutsche Land.

Orientierung in einer Stadt ohne Straßenschilder

In Nairobi ist die Orientierung auf mündlichen Austausch angewiesen - es gibt nämlich kaum Straßenschilder in Kenias Hauptstadt. Man muss sich also gut verabreden oder herumfragen, wie unsere Korrespondentin Linda Staude berichtet.
Wie Blinde lesen im Zeitalter von Computern und Smartphone, erklärt der Soziologe und Künstler Siegfried Saerberg - mit Ohr und Finger, wenn sie nicht an die Grenzen der Barrierefreiheit stoßen, die in Deutschland ähnlich verbesserungswürdig ist wie die DIN-Schrift 1451.
Und wie man den Texten einer Stadt auf die Spur kommen kann, untersucht Andreas Kubitza, der in Erfurt verschiedene Formen von Graffiti genau anschaut.
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