Schriftstellerin Mukasonga lobt traditionelle ruandische Justiz bei Versöhnungsarbeit

Die ruandische Schriftstellerin Scholastique Mukasonga hat 30 Jahre nach dem Völkermord die Versöhnungsarbeit in ihrem Heimatland gelobt. Sie sagte dem Evangelischen Pressedienst, dazu habe in großem Maße die Justiz der traditionellen Dorfgerichte beigetragen. Die sogenannten Gacaca-Gerichte hätten dem Volk eine Stimme gegeben - und zwar sowohl den Opfern als auch den Mördern. Versöhnung sei nicht das Verschweigen des Völkermords, sondern das klare Bewusstsein, dass die Vergangenheit die Zukunft nicht belasten dürfe, betonte die Autorin. Mukasonga hat bei dem Genozid in Ruanda, der am 7. April 1994 begann, ihre Familie verloren.