Schriftsteller Salman Rushdie sieht Meinungsfreiheit in Gefahr

    Roberto Saviano (links) und Salman Rushdie auf der Buchmesse in Turin.
    Roberto Saviano (links) und Salman Rushdie auf der Buchmesse in Turin. © picture alliance / dpa / Christoph Sator
    Meinungsfreiheit steht als fester Punkt in Verfassungen demokratischer Länder. Dennoch sieht der Schriftsteller Salman Rushdie die Presse- und Meinungsfreiheit in vielen Ländern in Gefahr. Auf der Buchmesse in Turin verwies er am Freitagabend ausdrücklich auf die Lage in Italien, in seinem Heimatland Indien und in den USA. Er sprach von "schlechten Zeiten für die freie Meinung". Er sei bereits vor mehr als 35 Jahren wegen seines Erstlingsromans "Mitternachtskinder" von der damaligen indischen Ministerpräsidentin Indira Gandhi verklagt worden. Jetzt nenne der frühere US-Präsident Donald Trump Journalisten immer wieder "Feinde des Volkes". Das seien Kriege, die wir bereits gewonnen glaubten. Und jetzt müssten wir sie aufs Neue führen, so Rushdie weiter. Von solchen Methoden dürften sich Schriftsteller und Journalisten aber nicht beeindrucken lassen, mahnte der Schriftsteller. Er riet das Risiko einzugehen und nicht zu verstummen. Der Schriftsteller trat gemeinsam mit dem italienischen Autor Roberto Saviano auf. Dieser wird wegen seiner Enthüllungen über die Mafia bedroht und steht unter Polizeischutz. Im vergangenen Jahr hatte Saviano sich wegen einer Klage von Regierungschefin Giorgia Meloni vor Gericht verantworten müssen. Solche Verfahren bezeichnete Rushdie als "kindisch". Seiner Meinung nach müssten Politiker mit Einfluss Kritik aushalten können. Er empfehle ihnen erwachsen zu werden.