Schokolade in Deutschland schon 1812 bekannt

    Wir sehen eine Tafel Schokolade (Quelle: Tamas Pap / Unsplash)
    Eine Tafel Schokolade – der süße Klassiker, der Genuss und Glücksmomente in jeder Form verspricht, ob zartbitter, vollmilch oder weiß. © Tamas Pap / Unsplash
    Als Geburtsstunde der Essschokolade in Deutschland gilt bislang das Jahr 1828. Nun gibt es aber Hinweise, dass die beliebte Süßspeise hierzulande schon einige Jahre früher bekannt war. Einen Beleg dafür fand eine Wissenschaftlerin der Universität Kassel in Briefen der Gebrüder Grimm, wie die Uni mitteilte. Bislang galt die Erfindung der Kakaobutterpresse 1828 des Niederländers Coenraad Johannes van Houten als Geburtsstunde der essbaren Schokolade. Ihre Entdeckung machte die Kunsthistorikerin Andrea Linnebach-Wegner, als sie für ein Forschungsprojekt den Briefwechsel der Gebrüder Grimm mit ihren älteren Verwandten auswertete. Sie sei auf einige Stellen gestoßen, in denen Schokoladenkugeln erwähnt wurden, sagte Linnebach. So habe die Tante der Brüder Grimm, Henriette Zimmer, im Jahr 1812 an ihre Neffen geschrieben, dass sie ihnen Schokoladenkugeln schicke. Zimmer sei Kammerfrau der hessischen Kurfürstin gewesen. Sie soll auf die seltene Süßigkeit gestoßen sein, als sie während der französischen Besatzung Kassels 1806 mit ihrer Herrin nach Gotha ins Exil gegangen war. Der dortige Hofkonditor habe bereits sehr früh mit fester Schokolade experimentiert.