Schoeps fordert von Bundesregierung ein Restitutionsgesetz

Die Bundesregierung sollte nach Worten des Historikers Julius H. Schoeps ein Gesetz auf den Weg bringen, das die Rückgabe geraubter oder enteigneter Kulturgüter im Nationalsozialismus an die rechtmäßigen Eigentümer oder Erben regelt. In Deutschland müsse beim Thema Restitution insgesamt noch einiges getan werden, sagte Schoeps in einem am Montag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zu seinem 80. Geburtstag am 1. Juni. "Ich plädiere schon lange für ein Restitutionsgesetz, und ich hoffe sehr, dass die gegenwärtige Regierung dazu etwas auf den Weg bringen wird." Restitution von NS-Raubkunst sei sehr schwierig, so Schoeps. "Manche Museen haben Probleme damit, Bilder aus ihrem Besitz an die einstigen Besitzer beziehungsweise deren Erben zu restituieren." Er erinnerte an die Washingtoner Erklärung aus dem Jahr 1998. "Es werden allgemein immer wieder Restitutionsfälle diskutiert - nur das öffentliche Interesse an diesen Fällen lässt nach. Das ist sehr bedauerlich."