Schnee von gestern

Leidenschaften fürs Alte

35:01 Minuten
Gemeinsam posieren die Hauptdarstellerinnen der US-Fernsehserie "Sex and the City" (von hinten): Kim Cattrall (Samantha), Cynthia Nixon (Miranda), Kristin Davis (Charlotte), Sarah Jessica Parker (Carrie).
Comfort Binge, das Immer-wieder-gucken von alten Serien wie "Sex and the City", kann großen Spaß bringen. © picture-alliance/dpa/HBO
Moderation: Susanne Balthasar · 07.12.2019
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Was aus der Mode gekommen ist, das ist kaum mehr der Rede wert. Ob die Parallel-Technik beim Skispringen, alte Filmrollen oder Serien wie "Sex and the City". Wir haben mit Menschen über ihre Leidenschaften für überholte Trends gesprochen.
Diese "Echtzeit"-Sendung widmet sich dem Schnee von gestern. Also Sachen, Trends und Stilen, die veraltet, aus der Mode gekommen sind und deswegen kaum der Rede wert. Wie der Parallelstil bei den Skispringern, der von der anfangs belächelten V-Technik bald komplett abgelöst wurde. Jens Weißflog, der zu den wenigen Springern gehörte, die auch nach dem Übergang zum neuen Stil weiterhin Erfolge feiern konnte, erinnert sich an diese Zeit.
Andreas Kubitza ist derweil nach Großbreitenbach bei Ilmenau gefahren, wo der 25-jährige Hannes Ziegenhorn, eigentlich ein Kind des digitalen Zeitalters, sich ein Heimkino mit alten Stühlen, analogen Projektoren und richtigen Filmrollen eingerichtet hat.

Alte VWs und alte Serien

Was man alles aus Autos rausholen kann, deren Reparatur zur teuer wäre, erzählt Sebastian Brameshuber – er hat mit "Bewegungen eines nahen Bergs" einen Film über den Gebrauchtwagenhändler und -ausschlachter Clifford Agu gedreht. Die alten VWs mögen aus der Perspektive mitteleuropäischen Wohlstands Schnee von gestern sein, mit der Garage von Agu am Fuße des legendären Erzbergs in der Obersteiermark aktualisiert sich in Brameshubers Film auch die Idee von Minenarbeit, die dort jahrhundertelang gemacht wurde.
Yesim Alioglu beobachtet sich beim Comfort Binge, dem Immer-wieder-gucken von alten Serien wie "Sex and the City". Woran man sehen kann, dass der Schnee von gestern zwar nicht der heißeste Scheiß ist – aber doch eine Möglichkeit davon zu reden, worüber eigentlich niemand mehr spricht.
(md)
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